Für begeisternden Fahrspaß gibt es keine Altersgrenze. Seit mehr als 50 Jahren ist der Mini auch in deutschen Metropolen eine Bereicherung für das Straßenbild. In Hamburg zeigt er seinen unverwüstlichen Charme ebenso wie in Berlin und anderen Städten. Nun gibt es einen besonderen Anlass, die Rallye „Hamburg-Berlin-Klassik“ 2013. Zur sechsten Auflage der Wettfahrt für Oldtimer und Youngtimer schickt die BMW Group Classic drei außergewöhnliche Vertreter der britischen Traditionsmarke an den Start: einen Mini Clubman Estate aus dem Baujahr 1981, einen Riley Elf, der 1969 erstmals zugelassen wurde, und einen Mini Wildgoose „Brent“ Super V. E. B., eines der wenigen erhaltenen Campmobile, die in den 1960er-Jahren auf der Basis des Kleinwagens entstanden.
Die „Hamburg-Berlin-Klassik“ findet vom 19. bis zum 21. September 2013 unter dem in Oldtimer-Kreisen etablierten Namen statt, obwohl sie diesmal in Ost-West-Richtung gefahren wird. Erstmals ist das Olympiastadion in Berlin Ausgangspunkt der Fahrt für die drei klassische Mini und für rund 180 weitere Preziosen aus fast 100 Jahren Automobilgeschichte. Der Großteil der Strecke führt über wenig befahrene Landstraßen durch Mecklenburg-Vorpommern. Das Land Fleesensee, der Nationalpark Müritz, die Landeshauptstadt Schwerin, die Lauenburgischen Seen und das Elbufer bei Geesthacht bilden die Kulisse dieser Veteranen-Wanderung auf Rädern. Unterwegs wird der sportliche Ehrgeiz der Teilnehmer bei Sonderprüfungen geweckt, die in exakt bemessenen Zeiträumen zu absolvieren sind. Beim Abschlussabend in der Fischauktionshalle im Hamburger Hafen werden die Sieger aller Wertungsklassen gekürt, darunter auch die Besatzungen des originellsten Autos und die Teilnehmer mit dem schönsten Outfit.
Das für die „Hamburg-Berlin-Klassik“ nominierte Trio liefert einen Beleg für die große Vielfalt an Karosserie- und Ausstattungsvarianten, mit der es schon der klassische Mini geliefert wurde. Der Mini Clubman Estate wurde von 1969 bis 1981 als Kombiversion der neuen, gegenüber dem Original um elf Zentimeter längeren und mit einer eigenständigen Frontpartie versehenen Modellvariante gebaut. Bei der „Hamburg-Berlin-Klassik“ tritt eines der letzten produzierten Exemplare dieses Typs an, silberfarben lackiert und von einem 1,0 Liter Vierzylinder-Motor mit 29 kW/39 PS angetrieben.
Als echter Mini und zugleich als individueller Charakter präsentiert sich auch der Riley Elf. Dieses Modell wurde 1961 als noble Variante des Mini vorgestellt und bereicherte das Angebot der ebenfalls zur British Motor Corporation (BMC) gehörenden Marke Riley. Der Elf (deutsch: Elfe) war auf Anhieb an seiner hoch aufragenden Kühlergrill-Maske, dem verlängerten Kofferraum und Schwalbenschwanz-Kotflügeln am Heck zu erkennen. Das für den Rallye-Einsatz vorbereitete Fahrzeug stammt aus dem letzten Produktionsjahr 1969, glänzt mit einer Zweifarb-Lackierung in Damaskus Rot/Whitehall Beige, verfügt über die fortschrittliche Hydrolastik-Federung und wird von einem 28 kW/38 PS Vierzylinder angetrieben.
Komplettiert wird das britische Trio vom Mini Wildgoose, einem besonders spektakulären Beispiel dafür, wie sehr der revolutionäre Kleinwagen schon frühzeitig den Einfallsreichtum von Fans und Experten beflügelte. Auf der Basis des Mini Van fertigten britische Karosseriebauer bereits in den 1960er-Jahren ein Campmobil für Abenteurer, die das markentypische Prinzip der kreativen Raumnutzung auf die Spitze treiben wollten. So entstanden bei der Firma Wildgoose Ltd. in Worthing zwischen 1963 und 1968 etwa 60 Exemplare des kleinen Wohnmobils, von denen weltweit noch schätzungsweise 10 Einheiten existieren. Eines davon ist das in Türkis/Elfenbein lackierte Fahrzeug mit der Seriennummer 18, das 1965 als Topmodell Mini Wildgoose „Brent“ Super V. E. B. produziert wurde.
Der Mini Wildgoose ist Reisebegleiter und Urlaubsunterkunft in einem. Er bietet sowohl beim Fahren als auch beim Schlafen Platz für vier Personen und ist unter anderem mit einem Zweiflammen-Gasherd, einer Spüle sowie mit einer elektrisch ausfahrbaren Teleskopdachkonstruktion bestückt, die für überraschend kommode Kopffreiheit im Wohnabteil sorgt. Dass auch unterwegs keine Hektik aufkommt, garantiert der 850 Kubikzentimeter große Vierzylinder-Motor mit 25 kW/34 PS, der die Wildgans von der britischen Insel auf maximal 116 km/h beschleunigt.
Doch um Schnelligkeit geht es bei der „Hamburg-Berlin-Klassik“ nicht und Zwischenstopps zur Tea Time sind ausdrücklich erlaubt.