Für viele Camper stellen die Osterferien den Start in die neue Saison dar. Vor der Urlaubsreise müssen die meisten Wohnwagen oder Reisemobile erst einmal aus dem „Winterschlaf“ geweckt und gründlich durchgecheckt werden. Auf einem Waschplatz kann mit Bürste und Hochdruckreiniger der gröbste Schmutz von der Karosserie entfernt werden. Hier lassen sich auch Felgen und Radkästen problemlos von Verschmutzungen befreien. Zudem sollten Fugen und Filter gesäubert sowie Schmutz und Laub aus den Abläufen entfernt werden.
Speziell bei Fahrzeugen, die den Winter über im Freien standen, sollte man auch das Dach und eine eventuell vorhandene Solaranlage inspizieren und säubern. Nach der Außenreinigung gilt ein besonderer Blick dem Innenraum und eventuell dort aufgetretenen Feuchtigkeitsschäden. Eingedrungene Feuchtigkeit deutet ebenso wie muffiger Geruch im Wohnraum oder Stockflecken an den Polstern auf eine undichte Stelle im Aufbau hin. Dann ist am besten eine gründliche Untersuchung in der Werkstatt fällig.
Ist das Fahrzeug dicht, geht es dem Staub im Inneren des Fahrzeugs an den Kragen. Schränke, Schubladen und die Möbeloberflächen sollten ebenso gereinigt werden wie die Polster. Dann geht es, soweit vorhanden, an den Sanitärbereich. Eine gründliche Säuberung von Dusche, Waschbecken und WC ist gerade zum Saisonstart sinnvoll und meist auch notwendig.
Danach folgt die Kontrolle der Bordtechnik, denn nur so lassen sich unliebsame Überraschungen beim ersten Camping-Urlaub vermeiden. Die Gasflaschen sollte man wieder an die Gasanlage anschließen und dann die Heizung, den Kühlschrank und den Kocher mit allen Brennstellen ebenso einer Funktionsprüfung unterziehen wie den Warmwasser-Boiler.
Die Wasseranlage sollte man mindestens einmal gründlich durchspülen. So lässt sich auch gleich die Funktion der Frischwasserpumpe prüfen. Bei Bedarf sollte man den Frischwassertank, der meist über spezielle Reinigungsöffnungen verfügt, oder die Wasserkanister gründlich säubern. Die Frisch- und Abwasserleitungen gilt es auf Dichtigkeit zu untersuchen. Danach kann es an den Check der elektrischen Anlage gehen. Batterien werden – falls sie getrennt waren – wieder angeklemmt. Bei zu niedriger Spannung gehören die Akkus aufgeladen.
Wurden Caravan oder Reisemobil längere Zeit nicht bewegt, gilt ein besonderer Blick der Beleuchtung des Fahrzeugs und der Funktionsfähigkeit der Bremsen. Beim Reisemobil sind außerdem die Betriebsflüssigkeiten (Ölstand, Kühlflüssigkeit und Frostschutz, Scheibenwaschwasser) und die Funktion der Hupe zu prüfen. Beim Caravan sollten obendrein die Freigängigkeit der Auflaufbremse und der Seilzüge getestet werden. Reifendruck und Profiltiefe (auch beim Reserverad) sowie der feste Sitz der Radmuttern sind ebenfalls zu kontrollieren. Beim Reifenprofil sind gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben, empfohlen werden jedoch mindestens vier Millimeter. Der Gesetzgeber schreibt außerdem bei Caravans Reifen vor, die nicht älter als sechs Jahre sind. Die notwendigen Angaben dazu finden sich auf den Reifen. Das Herstellungsdatum verbirgt sich in der DOT-Nummer auf der Reifenflanke in den letzten vier Ziffern: Das vorletzte Ziffernpaar steht für die Kalenderwoche der Herstellung, das letzte Ziffernpaar gibt das Jahr der Produktion an.
Ist die Prüfplakette noch gültig, oder steht in Kürze die Hauptuntersuchung an? Sind Termine für die Gas- oder Feuchtigkeitsprüfung fällig? Die kann man bei einer Frühjahrsinspektion beim Caravaning-Fachhändler gleich mit erledigen lassen.
Ist der technische Zustand des Reisegefährts soweit in Ordnung, geht es ans Beladen. Hier gilt es, das zulässige Gesamtgewicht und die Achslast(en) zu berücksichtigen. Schweres Gepäck sollte so tief wie möglich und möglichst nahe an den Achsen platziert werden. Alle Schubladen, Klappen und Türen müssen vor Fahrtantritt gut verschlossen sein, damit sie sich nicht unterwegs plötzlich öffnen.