Oldtimer kaufen: So vermeidest du Fälschungen und erkennst die Echtheit

Hast du dich in einen Ferrari F40 verliebt? Du hattest schon mehrfach Kontakt mit Händlern und Verkäufern und bist dir aber einfach nicht sicher, ob es sich um Originale handelt? So ging es mir auch! Viele Jahre habe ich recherchiert, denn ich wollte sicher sein, dass ich keine große Summe für eine Fälschung ausgebe. Anfangs wusste ich nicht, worauf ich achten muss.

Eine Vin Abfrage kostenlos, Rechnungen und Dokumente sowie die Sichtkontrolle waren dann erste Aspekte, die mir halfen, Selbstbewusstsein an den Tag zu legen und
schlussendlich meinen Traum-Oldtimer zu kaufen.

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Worauf können Verbraucher achten?

Gerne verlässt man sich auf das Wissen der Verkäufer und Experten, aber die Realität zeigt, dass man auch als Käufer ein Grundwissen braucht, was das Thema „Echtheit von Oldtimern“ betrifft. Denn wenn man weiß, worauf man achten muss, sind die Chancen geringer, dass man einen Fake-Oldtimer kauft.

● Prüfe die Dokumente
Die wohl aufwendigste Prüfung für potenzielle Käufer sind die Dokumente. Von Rechnungen und sogenannten Geburtsurkunden sowie Fahrzeugschein und möglicher FIVA Identity Card. Wo fängt man am besten an? Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief sollten vollständig und übereinstimmend sein. Findest du Stempel oder Änderungen, die du nicht nachvollziehen kannst, spreche den Verkäufer auf die Anomalien an. Ein echter Oldtimer sollte eine vollständige Dokumentation der Geschichte vorweisen können. Fehlen Zertifikate und Unterlagen, könnte es ein Hinweis auf eine Fälschung sein. Dies muss dann im Einzelfall mit einem Sachverständigen überprüft werden. Mein Tipp: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Lass dich nicht überreden, dass schon mal Dokumente abhandenkommen können und die Zertifikate dubiose Stempel haben, die auf kein Unternehmen zurückzuführen sind. Man muss manchmal hartnäckig sein, Details erfragen und wenn Unstimmigkeiten auftreten, sich am besten gegen den Kauf entscheiden.
Einen weiteren Aspekt, den du beachten solltest, sind Gutachten und Zertifikate. Ein echter Oldtimer hat Bescheinigungen von Experten, die garantieren, dass es sich um ein Original handelt. Wichtig ist dabei zu überprüfen, dass es sich um einen Gutachter handelt, der eine Reputation als Sachverständiger hat.

Jede Marke hat spezifische Unterlagen. Typischerweise hat ein Porsche eine Art Geburtsurkunde mit allen wichtigen Daten. Mercedes dagegen hat eine sogenannte Datenkarte. Erkundige dich also zu markenspezifischen Unterlagen und Zertifikaten, sodass du gut vorbereitet bist.

● Fahrzeugidentifikationsnummer
Die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ist ein Code, der sich am Fahrzeug befindet. Die FIN enthält wichtigste Informationen wie Baujahr, Land und Funktionen des Fahrzeugs.

Normalerweise handelt es sich dabei um eine 17-stellige Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Es gibt vier Stellen am Fahrzeug, an denen sich die FIN befinden kann. Entweder unter der Motorhaube, an der B-Säule Fahrerseite, am Armaturenbrett innen Fahrerseite oder am vorderen Ende des Fahrzeugrahmens.

Wenn du also die FIN des Fahrzeugs hast, kannst du online mithilfe von Decodern wichtige Informationen abrufen, die prüfen, ob es sich um einen Oldtimer oder eine Fälschung handelt.

● Sichtkontrolle von Originalteilen
Jeder Oldtimer hat bestimmte Teile, die original sein sollten. Und das kannst du in vielen Fällen selbst überprüfen. Ich hatte selbst eine Besichtigung, bei der zum Beispiel das Schild des Herstellernamens gefälscht wurde. Es ist nicht immer ganz eindeutig zu erkennen, hast du aber einen Verdacht, solltest du es am besten überprüfen lassen.

Welche Teile sollten also original sein? Wie schon kurz erwähnt, sind Marken- und Typenschilder ein wichtiger Bestandteil für Originalfahrzeuge. Achte auch darauf, dass Motor und Getriebe dem Originalmodell entsprechen und nicht nachträglich ausgetauscht wurden. Und nicht zuletzt musst du die Karosserie genau anschauen. Alte Fahrzeuge können Gebrauchsspuren aufweisen (die auch restauriert wurden). Findest du eine nagelneue Karosserie in einem Oldtimer, so stimmt irgendwas nicht!

● Welche Restaurierungen wurden vorgenommen?
Dieser Aspekt überschneidet sich zum Teil mit der Überprüfung der Dokumente. Wie schaut die Restaurierungshistorie des Fahrzeugs aus? Du solltest zu jeder Restaurierung eine detaillierte Dokumentation mit verwendeten Teilen und der Arbeit vorfinden. Handelt es sich bei den Restaurierungen um hochwertige Arbeit oder eher um „Pfusch“ bei dem Ersatzteile von anderen Marken oder Modellen verwendet wurden?

● Hintergrund des Verkäufers
Jetzt sollten wir kurz einen Blick weg vom Fahrzeug hin zum Verkäufer werfen! Handelt es sich um einen seriösen Händler oder eine seriöse Auktion?

Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich von dubiosen Online-Angeboten oder unbekannten Verkäufern fernhalten. Wende dich an Händler, die eine gute Reputation und Erfahrung im Bereich Oldtimer haben.

Erscheint ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, solltest du zweimal schauen oder das Risiko besser nicht eingehen. Denn in „Schnäppchen“ und „Supersales“ steckt gerne eine Fälschung.

● Sachverständigen hinzuziehen
Nun stehst du also da und hast all die genannten Aspekte überprüft! Bevor du dich aber für einen Kauf entscheidest, ist eine Überprüfung durch einen Experten immer zu empfehlen. Mit einer Oldtimer-Klassifizierung durch FSP bist du zum Beispiel immer auf der sicheren
Seite.

Vorgehen einer Echtheitsprüfung des Experten
Als Verkäufer will man natürlich informiert sein, wie man die Echtheit eines Oldtimers prüfen kann. Es gibt einige Ansätze und Anhaltspunkte. Um aber eine 100% Garantie zu haben, können Experten eingeschaltet werden, die das Fahrzeug durch und durch prüfen können. Die TÜV-Tochtergesellschaft FSP überprüft die Originalität von Fahrzeugen mit verschiedenen Methoden. Besteht also ein Verdacht bei der Sichtkontrolle oder der Überprüfung der Dokumente, wird FSP hinzugezogen.

Zum Beispiel können magnetooptische Resonanzuntersuchungen durchgeführt werden, bei denen ein starkes Magnetfeld genutzt wird, um Manipulationen unter der Lackschicht zu erkennen. Des Weiteren nutzt FSP zum Beispiel verschiedene Röntgengeräte, mit denen Unreinheiten, untypische Schweißnähte etc. untersucht werden.

Um die Echtheit von Teilen oder der Karosserie festzustellen, kommen zum Beispiel Methoden wie die Spektralanalyse zum Einsatz. Mit bestimmten Instrumenten wird das Metall untersucht und der Herstellungszeitraum datiert.

Über die Jahrzehnte haben sich Unternehmen wie FSP auf die Originalitätskontrolle spezialisiert, haben neue Methoden entwickelt und können mittlerweile mit Präzision
überprüfen, ob es sich um einen echten Oldtimer handelt.