Pascherjagd im Grenzgebiet

Üblicherweise übten die Pascher (Schmuggler) im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet ihre Tätigkeit im Schutze der Dunkelheit aus. Am 28. Januar 2023 jedoch konnte man sie bei Tageslicht an der Preßnitztalbahn beobachten.

Der militärhistorische Darstellungsverein aus Radebeul stellte hier die Jagd auf die Pascher nach. Geschmuggelt wird seit es Zollbestimmungen gibt. Es ist überliefert, dass Karl Stülpner (1767 – 1841) einer Pascherbande angehörte, welche Kobalt von Sachsen nach Böhmen schmuggelte. Im Liedtext von Anton Günthers „Der Grenzschutz“ (1917) findet man den Begriff „Pascher“ ebenso.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten Gendarmerie und Zoll wiederholt die Kontrolle an der sächsisch-böhmischen Grenze verloren. Deswegen wurde zu Jagd auf die Pascher das Militär angefordert und eingesetzt.

Aber nun zurück ins Schwarzwasser- und Preßnitztal.

Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn
Pascherjagd im Grenzgebiet Preßnitztalbahn

Die sächsischen Jäger exerzierten morgens auf dem Bahnhof in Steinbach während die Pascher ihre Vorbereitungen im Güterschuppen trafen. Danach ging es im planmäßigen Mittagszug nach Jöhstadt. Unterwegs wurden noch Steckbriefe von besonders gefährlichen Personen durch einen Jäger verlesen.

In Jöhstadt angekommen posierten die Pascher letztmalig vor meiner Kamera um dann in mehreren Gruppen mit ihrer Ware im Winterwald zu verschwinden. Die Aufgabe bestand darin, von den Jägern unbemerkt nach Steinbach zu gelangen.

Dies war insofern schwierig, da die sächsischen Jäger an den Bahnhöfen Jöhstadt, Schmalzgrube und Steinbach mittlerweile Posten stationiert hatten. Ferner wurden auch die Züge genau kontrolliert und das Gelände von den Zügen aus observiert.

Zumindest bis zur Rückkehr der ersten Jägerpatrouille nach Steinbach konnte kein Erfolg bei der Pascherjagd vermeldet werden. Da sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Dunkelheit ankündigte wurden die Chancen für die Pascher besser und für die Jäger schlechter. Das Katz´- und Maus-Spiel ging jedenfalls weiter.

Text und Fotos: Reinhard Ulbricht