Fabrikneue Fahrzeuge mögen vielleicht mit der neuesten Technik ausgestattet sein, für Oldtimer-Fans sind jedoch andere Faktoren von größerer Bedeutung: Ein Klassiker hat Flair, hebt sich von der Masse ab, erzählt Geschichten, erinnert an vergangene Zeiten und ist mehr ein Hobby als ein reines Fortbewegungsmittel.
Der Kauf eines Oldtimers ist aus vielen Gründen verlockend – nicht zuletzt, weil gewisse Modelle bei liebevoller Pflege auch eine enorme Wertsteigerung verzeichnen können. Doch gerade Anfänger tun sich beim Oldtimerkauf oft schwer, lauern auf dem Weg zum Traum-Klassiker doch viele Stolperfallen, die es zu umgehen gilt.
Welcher Klassiker soll es sein?
Vor allem Anfänger in puncto Oldtimer sollten sich im Vorhinein genaue Gedanken darüber machen, welches Fahrzeug tatsächlich zu ihnen passt. Natürlich können Exoten verlockend sein, da sie zum einen eher selten und zum anderen in gewissen Fällen auch vergleichsweise günstig zu haben sind. Zu bedenken ist jedoch, dass Ersatzteile für diese häufig nur schwer zu bekommen sind. Damit sind sie eher für erfahrene Klassiker-Kenner zu empfehlen.
Haben sich Favoriten herausgebildet, ist es ratsam, diese genau unter die Lupe zu nehmen. Ausgiebige Recherchen in Oldtimerzeitschriften und Online-Foren sind ebenso zu empfehlen wie die Kontaktaufnahme mit entsprechenden Oldtimer- bzw. Markenclubs.
Ist die Entscheidung für ein Modell gefallen, bahnt sich dann der eigentliche Oldtimerkauf an. Angebote finden Sie unter anderem in den Kleinanzeigen von Fachzeitschriften oder entsprechenden Internetportalen. Außerdem können Sie im Rahmen einer Versteigerung oder auf einer speziellen Messe einen Oldtimer erwerben.
Auch wenn das Internet Ihnen viele Angebote aus ganz Deutschland anzeigen kann: Beim Oldtimerkauf sollten Sie sich nicht nur auf eine ansehnliche Anzeige verlassen. Es ist ratsam, wenn Sie einen Klassiker vor dem Kauf genau in Augenschein nehmen und wenn möglich eine ausgiebige Probefahrt machen.
Vor allem bei etwas höherpreisigen Modellen sollten Sie außerdem eine professionelle Begutachtung des Zustands des Fahrzeugs in Erwägung ziehen. Diese geht zwar mit Kosten einher, kann Sie aber davor bewahren, einen teuren Fehlkauf zu tätigen. Der Sachverständige prüft, in welchem Zustand sich der Oldtimer befindet und vergibt eine entsprechende Zustandsnote. Diese gehen von 1 bis 5, wobei 1 die beste und 5 die schlechteste ist.
Klassiker mit der Zustandsnote 1 sind eher selten zu finden, weshalb sich Anfänger eher auf Fahrzeuge, die mit der Note 2 oder 3 bewertet wurden, einschießen sollten. Diese sind zwar teurer als Modelle mit schlechterer Bewertung, eignen sich aber besser für Anfänger, da diese nicht im großen Umfang repariert und restauriert werden müssen, bevor sie auf der Straße bewegt werden können.
Zustandsnote 2 bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich das Fahrzeug in einem guten Zustand befindet. Es hat keine Mängel, weist aufgrund seines Alters aber gewisse leichte Gebrauchspuren auf. Ein Fahrzeug, welches einen gebrauchten Zustand hat, wird mit Note 3 bewertet. Es kann über kleinere Mängel verfügen, ist aber verkehrssicher und fahrbereit.
Eine Probefahrt sollten Sie stets mit kaltem Motor beginnen. Ist das Fahrzeug bereits warm, können eventuell vorliegende Zündungsprobleme übersehen werden. Testen Sie den Oldtimer ausgiebig, am besten für etwa 45 Minuten, und wechseln dabei langsame Stop-and-Go-Fahrten in der Stadt mit schnelleren Abschnitten außerorts ab. So finden Sie schnell heraus, ob Mängel, beispielsweise bei der Lenkung, vorliegen.
Sicherer Abschluss des Geschäfts: Darauf ist beim Kaufvertrag zu achten
Der Klassiker macht einen guten Eindruck und Sie sind sich mit dem Verkäufer über den Preis einig geworden? Nun ist es an der Zeit, den Oldtimerkauf zu finalisieren. Doch auch auf den letzten Metern können noch Stolpersteine lauern.
Bestehen Sie stets darauf, dass ein Kaufvertrag schriftlich aufgesetzt wird. Zwar ist auch ein mündlicher Vertrag beim Oldtimerkauf bindend, allerdings ist es im Nachhinein meist schwierig, genau zu rekonstruieren, was vereinbart wurde. Häufig steht dann Aussage gegen Aussage, wenn beispielsweise nach dem Kauf doch noch Mängel entdeckt werden.
Beim Aufsetzen des Kaufvertrags für einen Oldtimer sollten Sie zunächst beachten, dass nur private Verkäufer die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung ausschließen können. Im Vertrag findet sich dann eine Klausel dieser Art: „Das Fahrzeug wird unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft.“
Achten Sie als Käufer darauf, dass sämtliche Punkte, die Sie mit dem Verkäufer besprochen haben, auch tatsächlich im Kaufvertrag aufgeführt werden. So sollte unter anderem vermerkt werden, über welche Ausstattungsmerkmale und Zubehörteile das Fahrzeug verfügt.
Wurden in der Vergangenheit Restaurierungsmaßnahmen am Oldtimer durchgeführt, sollte eine schriftliche Zusammenfassung der vorgenommenen Arbeiten beigefügt und ein entsprechender Hinweis im Vertrag über den Oldtimerkauf vermerkt werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert, wenn für Reparaturen und Restaurierungsarbeiten, die in einer Werkstatt durchgeführt wurden, entsprechende Rechnungen bzw. Belege beigefügt werden.
Auch das Vorhandensein von entsprechenden Gutachten sollten Sie im Kaufvertrag vermerken. Ein weiterer wichtiger Punkt besteht darin, dass Sie im Vertrag den zutreffenden Erhaltungszustand festhalten. Beachten Sie: All diese Formalitäten mögen vielleicht Zeit in Anspruch nehmen, sorgen jedoch dafür, sowohl Verkäufer als auch Käufer abzusichern, falls nach der Übergabe Mängel oder andere Probleme entdeckt werden.
Viele weitere Informationen rund um den Oldtimerkauf finden Sie im Ratgeber von bussgeldkatalog.org. Dort können Sie unter anderem nachlesen, welche Oldtimer in Deutschland besonders beliebt sind und was Sie beim Kauf eines US-Oldtimers beachten sollten.