Der Genfer Autosalon ist nicht nur der europäische Saisoneröffner, sondern eine große Premierenveranstaltung. Nach der letzten Umfrage in den Fachmedien ist es zurzeit die wichtigste Automesse der Welt.
Die teilnehmenden Marken zeigen eine große Auswahl an Modellen. Heuer gehört auch Skoda dazu. Nicht nur, dass sie neue Modelle wie Scala oder als Weltpremiere KAMIQ in verschiedenen Varianten zeigten, sondern kündigten eine Offensive mit 30 Modellen, davon 10 elektrisch in nur 2 Jahren, an.
Die zweite Gruppe sind kleinere Unternehmen. Extreme Sportwagen oder extrem luxuriöse Wagen gehören dazu wie Pagani oder Königsegg, deren Preise haben sich in den drei letzten Jahren verdreifacht. Der Königsegg soll 480 km/h schnell sein und somit das schnellste Auto des Autosalon sein. Aus der Reihe tanzt Bugatti, ganz in Schwarz für 13 Millionen euro.
Dritte Gruppe, man staune, sie wird immer größer, sind bislang unbekannte Fabrikate, Werksstätten und Designer, die ihren Bekanntheitsgrad am Autosalon etablieren möchten. Manche Teilnehmer an der Messe wird es vermutlich bereits bald nicht mehr geben.
Traditionsreiche Marke wie Hispano Suiza präsentierten neben einem ikonenhaften Reisecoupé aus der glorreichen Vorkriegszeit, einen Elektro-Supersportwagen. Mit seiner windschlüpfrigen Karosserie und über 1000 PS ist er mit 250 kmh sehr schnell und soll 400 km mit einer Akkuladung weit kommen. Beim David Braun nimmt man sich eine renommierte Vorlagen,zum Beispiel Aston Martin baut sie nach und um, und rüstet mit die Karosserie mit einem V8 Kompressor von 600 PS aus. Das Fahrzeug soll alletagstauglich sein und 700.000 Euro kosten.
Aston Martin reanimiert vielleicht die traditionelle Marke Lagonda durch eine voll elektrische Superluxuslimousine mit großer Reichweite. Allerding wurde erst ein Vision Concept in Genf gezeigt.
Ausgestellt wurde auch ein Rimac C_Two, ein E-Sportwagen aus Kroatien, in neuer Doppellackierung und unheimlicher Power: Vier E-Motoren liefern fast 2000 PS und 2300 Nm. Nur 11,8 Sekunden vergehen bis Tempo 300, Topspeed: 412 km/h.
1900 PS Leistung hat auch der Batista von Pinninfarina. Der Akku soll für 450 km/h reichen. Erstaunlich ist, dass man eine Serie von 150 Fahrzeugen plant, zu je 2,5 Millionen Euro. Ein Schnäppchen ist der Akula, vom britischen Kleinserienhersteller Ginetta ! 600 PS starker Mittelmotorsportler mit Kohlefaser-Monocoque von 1200 Kilogramm, fährt 320 km/h und kostet nur 450.000 EUR. Das ist auch der Grund warum auch die ersten 14 Stück von der Serie mit 20 Autos bereits verkauft wurden.
Dazu gesellt sich Piechs Neuling. Nach langer Zeit ein Auto, das in der Schweiz produziert wird. Der MARK ZERO soll extrem schnell sein und der Akku soll in wenigen Minuten aufgeladen sein sofern die entsprechende Ladeinfrasturktur vorhanden sein wird. Die Karosserie ist typisch Sportcoupe, seitlich erinnert es an Jaguar, vorne und hinten an Aston Martin. Geplant sind in 3 Jahren 10.000 Einheiten.
Eine Oase von relativer Ruhe, trotz roter Farbe, ist die Ausstellung der kleinen gropen Sport- und Rennwagen von Carlo Abarth auf Fiat Alfa Basis gewesen.
Wenn man sich ein wenig umschaut, findet man in Genf auch Oldtimer oder Autos im Retrolook, wie die drei klassischen und konservativen Coupés bei Eadon Green aus London. Hochwertige Porsche Replikas der zwei Dauerbrenner Speedster und Spyder stellte die griechische Firma Replicar HELLAS aus, die in Katerini, unweit von Thessaloniki zu Hause ist.
Es sei nur am Rande erwähnt, dass Volvo, Hyundai, Ford und Opel auf die Teilnahme in Genf verzichteten.
Etwas fiel auf und seit Genf ist es für mich bewiesen, die Autoindustrie macht sich aus der Kundschaft nicht viel. Sie könnte viel innovativer sein, aber sie will nicht. Sie kann es aber, nur wenn sie muss. Vor fünf Jahren wollte man Elektromobilität tot reden. Heute geht es doch, aber könnte viel schneller gehen und die Industrie muss noch nicht. Ohne den Dieselskandal, würde sie aber noch weniger machen und am Diesel weiter tüfteln.
Die Bezeichnung auf einigen Fotos rechts unten in der Ecke: Kalina ist leider nicht vollständig, richtig: P. Kalina, Cabrio Gallery, CZ
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Aus Genf für Oldtimer Veranstaltung Gastautor: Dr.Georg W.Pollak, sc.
Alle Fotos: Autor, pollak-presse und P.Kalina, Cabrio Gallery.cz