Immer wieder gibt es Diskussionen welches Motorenöl für einen Oldtimer ab zirka Baujahr 1950 für den Motor nicht schädlich, jedoch gut geeignet ist. Der im Labor der Oelcheck GmbH in Brannenburg durchgeführte Test ergab nur vier empfehlenswerte Motoröle bei insgesamt 15 getesteten Produkten mit teilweise sehr nostalgisch gestalteten Verpackungen und sehr unterschiedlichen Literpreisen. Alle Proben wurden in anonymen Behältern dem Testlabor zur chemischen Analyse geliefert.
Lediglich die vier Produkte: Mercedes-Benz Classic Edition, Liqui Moly Classic Motorenöl und Rektol SE und Elf HTX Retro 2 sind nach dem Testergebnis für Motoren unserer Oldtimer „gut“ und erfüllten die Anforderungen an das gesuchte Motorenöl.
Mercedes-Benz Classic Edition beinhaltete extrem viel Schwefel, wenig KOH und Additive. Liqui Moly Classic Motorenöl hatte ein ausgewogenes Additivpaket und einen mittleren Schwefelanteil. Rektol SE ist auch gut geeignet für ältere Fahrzeuge und Elf HTX Retro 2 beinhaltete wenig Additive und sehr viel Schwefel.
Die Anforderungen für den Test der für Oldtimer geeigneten Motorenöle war die Viskositätsklasse 20W-50, die Erfüllung der API-Normen für Otto-Motoren mit den Kennbuchstaben S, SC gültig ab 1964, SD gültig ab 1968 und SE gültig ab 1972 bis 1979.
Weiterhin sollten als Additive Kalzium und Magnesium vorhanden sein, um den Motor sauber zu halten. Zu viel der Additiven greift jedoch die damals verwendeten Dichtungen an. Die Additive Zink und Phosphor dienen dem Vorbeugen von Verschleiß. Die BN (Base Number ~ Säurezahl) sollte dem Erhalt von Dichtungen zuliebe nicht über sechs Milligramm KOH (Kaliumhydroxid) pro Gramm Öl liegen.
Ein Sonderfall sind die Motoren der Veteranen-Fahrzeuge, also die Vorkriegs-Klassiker. Vor dem ersten Weltkrieg gab es noch keine genormten Motoröle. Auf jeden Fall sollten die verwendeten Öle keine Additive besitzen, da einige damals verwendeten Lagermetalle auf die Chemie reagieren. Auch Motoren bis etwa Baujahr 1950 sollen keine Additive erhalten, da die Hauptstrom Ölfilter noch nicht Bestandteil der Motoren waren.
Das Fazit in dem Test lautete: „Oft fließt nur modernes Billigöl aus dem aufwendig gestylten Kanister“ und bezeichnete das Ergebnis als „Schmierenkomödie“.
Quelle: Auto Bild Klassik 11/2013 Nr. 11
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