Ab Januar 2011 werden die Mineralölkonzerne in Deutschland nach einer Vorgabe der Bundesregierung sogenanntes „E10″ Benzin an den Zapfsäulen anbieten müssen. Dieses „E10″ Benzin ist nicht für alle Fahrzeugmodelle geeignet! Wenn Ottomotor nicht dafür vorbereitet sind, können Motorschäden auftreten, wenn sie mit dem neuen „E10“ betrieben werden.
Das sogenannte „E10“ Benzin enthält bis zu zehn Prozent Bioethanol. Bisherigem Benzin wird bis zu fünf Prozent Biokraftstoff beigemischt.
Ethanol (Spiritus) ist ein Lösungsmittel. Das bedeutet für die Oldtimer Besitzer, dass Ethanol nicht nur wässrige Substanzen löst sonder auch Fett. Auflösungserscheinungen können daher auch Schläuche und Dichtungen haben. Schläuche kann man schnell ersetzen. Aber welche Schäden werden durch vermehrten Einfluss von Ethanol bei Dichtungen im Vergaser, Benzinpumpen oder im Motor auftreten. Ethanol kann auch korrosiv auf Aluminiumlegierungen wirken.
Dieses ist mal wieder ein Beispiel für ein völlig unnötiges Gesetz unserer Bundesregierung. Es schadet dem Bürger, nutzt der Biokraftstoff Lobby, fördert die Rodung von Urwäldern für den Palmöl-Anbau!
Leider fehlen in der Liste Oldtimer. Nun stellt sich mir die Frage, was müssen die Oldtimer- und Youngtimer-Fahrer tun, um Motorschäden mit „E10“ im Tank zu vermeiden? Hier hilft vielleicht ein Artikel bei oldtimer-TV.com.
Nachtrag vom 27.12.2010: Wie der Verband der Mineralölindustrie berichtet, wird „E10″ Benzin wegen des hohen Aufwandes bei der Herstellung erst im Februar 2011 an den Tankstellen verfügbar sein.
Nachtrag vom 17.01.2011: Nach Angaben der Hersteller sollen Fahrzeuge mit Lambda-Regelung und mit Kat ca. drei Prozent Mehrverbrauch haben.
Nachtrag vom 21.01.2011: Die Benzinsorten mit 91, 95 und 98 Oktan verfügen zehn Prozent Ethanol. An der Zapfsäule sind dann diese Spritsorten mit den Aufklebern „Normal E10 schwefelfrei“, „Super E10 schwefelfrei“ und „Super Plus E10 schwefelfrei“ gekennzeichnet. Alle Tankstellen müssen weiterhin den „bisherigen“ Kraftstoff anbieten. Das dürfte wohl die teuerste Sorte sein.
Nachtrag vom 06.03.2011: Focus Online: „Vor dem „Benzin-Gipfel“ kochen die Emotionen hoch. Bundeswirtschaftsminister Brüderle“ (der mit den Untertiteln in der ZDF heute-show wegen undeutlicher Aussprache) „gibt der Industrie die Schuld für das Chaos um den E10-Treibstoff. Immer mehr Politiker sprechen sich für einen – zumindest vorläufigen – Stopp des Biosprits aus.“
Nachtrag vom 07.03.2011: Unabhängig von der versäumten Aufklärung zeigt die bisherige Verweigerung von E10 doch uns allen: Gewaltfreier Widerstand gegen die Oberen funktioniert!
Nachtrag vom 08.03.2011:Ergebnis des E10 Gipfeltreffens von Herrn Brüderle: Ab sofort werden an den Tankstellen rechtsverbindliche Listen ausliegen. In denen kann der Autofahrer nachschauen, ob sein Fahrzeug E-10-verträglich ist.
Nachtrag vom 09.03.2011: Im Hörfunkprogramm HR 1 wurde heute berichtet, dass an den Tanksäulen auf denen E10 zu zapfen ist, oft gar kein E10 heraus kommt!
Seit November 2010 gibt es eine Liste der DAT mit den Freugaben für E10, siehe oben! Die Experten (?) streiten derzeit, ob diese Informationen rechtsverbindlich sind.