50 Jahre Ford GT40 – Gewinner Le Mans 1966

HENRY FORD II

Henry Ford II, Sohn von Eleanor Clay und Edsel Ford sowie Enkel von Henry Ford, wurde am 04.09.1917 geboren. 1943 starb sein Vater Edsel, doch weil er noch kaum Ford Erfahrung hatte, übernahm sein Großvater wieder die Macht im Unternehmen. Erst ab 21.09.1945 durfte Henry Ford II das Unternehmen leiten. Ford ging es nach dem Krieg wirtschaftlich schlecht, aber Ford hatte innerhalb von 18 Monaten eine komplett neue Fahrzeug-Generation entwickelt, die bei den Kunden ab 1949 gut ankam. Henry Ford II starb am 29. September 1987 im Alter von 70 Jahren.

Ford GT40
Ford GT40

Ford wollte Ferrari 1963 kaufen

Enzo Ferrari war damals bereits 65 Jahre alt. Der Verkauf von Ferrari an Ford scheiterte. Henry Ford II wollte diese Niederlage nicht auf sich beruhen lassen und gegen Ferrari zukünftig Rennen fahren und diese gewinnen.

Die Geschichte des Ford GT 40

Ford gründete die Firma „Ford Advanced Vehicles“, die einen Prototypen für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1964 konstruieren sollte. Das Unternehmen nahm die Arbeit im englischen Slough auf, nicht weit vom Flughafen Heathrow entfernt. Als erster Fahrer wurde der damalige Renn-Ingenieur Bruce McLaren aus Neuseeland angeheuert.

Die Vorgaben waren: Der Rennwagen musste mindestens 200 Meilen Höchstgeschwindigkeit erreichen. Doch wie hält man ein Auto bei dieser Geschwindigkeit am Boden? Die Regeln in Le Mans waren relativ einfach und klar, bei den Tankstopps musste der Motor stoppen und über einen Anlasser wieder gestartet werden. Wenn das Licht am Fahrzeug ausfiel, war das Rennen beendet. Die 24 Stunden von Le Mans waren damals wie heute für das Material ein brutales Rennen.

Die ersten Berechnungen ergaben für den Rennwagen eine Länge von 156 inch und eine Höhe von 40 inch. Dieses Maß war gleichzeitig der Namensgeber für den Ford GT 40. Man nahm den 256-cubic-inch (4,2 Liter) Motor aus dem Ford Fairlane, der auch die Basis für den Ford-Antrieb bei den 500 Meilen von Indianapolis war.

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24 STUNDEN von Le Mans 1964

Die Ford Ingenieure waren überzeugt, dass die Maschine mit ihren 350 PS auch 24 Stunden durchhält. Am 1. April 1964 war das erste Auto fahrbereit.

Das neue Prestigeobjekt von Henry Ford II wurde auf der New York Auto Show am 02.04.1964 präsentiert. Bereits zwei Wochen später sollten die ersten Testfahrten in Le Mans stattfanden. Das Auto war bisher noch keinen Kilometer gefahren!

Am 18.04.1964 begann das Testwochenende in Le Mans. Ford hatte zwei Ford GT 40 mitgebracht und die Fahrer Roy Salvadori und Jo Schlesser, der mehr Unfälle als Siege in seinem bisherigen Rennleben erlebte. Roy Salvadori drehte die ersten Runden. Das Fahrzeug wurde bei einer Geschwindigkeit bei etwa 270 km/h sehr leicht und verlor die Bodenhaftung. Man schickte Jo Schlesser auf die Piste. Auf der zweiten Runde verlor Schlesser bei etwa 260 km/h die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der erste GT40 hatte einen Totalschaden. Am Sonntag zerstörte Jo Salvadori auch den zweiten GT40. John Surtees stellte mit seinem Ferrari mit 312,15 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf der Rundstrecke auf! Das Rennen in Le Mans fand am 20./21. Juni 1964 statt.

Im Rennen war der GT40 einfach schneller als der Ferrari 330P. Ginther schaffte fast 340 km/h, als er John Surtees überholte. Zu dem Zeitpunkt hatte sich der GT40 mit der Startnummer 12 von Attwood/ Schlesser schon aus dem Rennen mit Getriebeproblemen verabschiedet. Nach 63 Runden und Kampf um die Spitzenposition fiel auch die Startnummer 11 von Ginther/ Gregory auch mit Getriebeproblemen aus. Noch war Nummer 10 mit Hill/ McLaren im Rennen. Auch der dritte Rennwagen kam mit Getriebeproblemen nicht ins Ziel. Ferrari holte sich damals einen dreifachen Sieg.

24 STUNDEN von Le Mans 1965

Auch Le Mans am 19.06.1965 war ein Desaster. Alle Ford GT40 fielen mit Defekten aus: Startnummer 1 mit Ken Miles/ Bruce McLaren hatte ein defektes Getriebe. Startnummer 2 von Phil Hill/ Chris Amon hatte ein defektes Getriebe. Startnummer 6 von Herbert Müller/ Ronnie Bucknum musste mit defekter Zylinderkopfdichtung aufgeben. Bei Startnummer 7 mit Bob Bondurant/ Umberto Maglioli war die Zylinderkopfdichtung defekt. Bei Startnummer 14 von Sir John Whitmore/ Innes Ireland war die Zylinderkopfdichtung ebenfalls defekt. Startnummer 15, mit Maurice Trintignant/ Guy Ligier hatte Probleme mit dem Getriebe.

Carroll Shelby sollte es richten

Der Ford 427 cubic inch Motor (7 Liter), der 300 Kilo wog, sollte es nun sein und der Ford GT40 wog damit mehr als 1.500 kg. Dafür war ein komplett neues Auto zu bauen und es wurden Bremsen benötigt, die für die notwendige Verzögerung sorgten. Dieser Prototyp wurde angeblich in der Garage von Carroll Shelby gebaut. Mit Datum vom 27.01.1965 übernahm Carroll Shelby die Verantwortung über das Rennprogramm von Ford. Im Februar 1965 belegten die „neuen“ Ford bei den 2.000 Kilometern von Daytona, dem damals wichtigsten Langstrecken-Rennen in den USA, die Ränge 1 – 5.

Ford gewinnt Le Mans 1966

Zwar wurden Motor und Getriebe immer standfester, doch die Bremsen waren immer noch ein Problem, vor allem die Bremsflüssigkeit, die zum Überhitzen neigte. Im April 1966, bei den Testtagen in Le Mans, starb GT40 Fahrer Walt Hansgen nach einem tragischen Unfall. John Surtess auf seinem Ferrari P3 hatte die schnellste Zeit gefahren. Es blieben noch zwei Monate bis Le Mans 1966.

Das Gros der Starter in Le Mans 1966 stellte Ford. Acht 7-Liter-GT40 MKII und fünf 5-Liter-GT40. Diese wurden von unterschiedlichen Teams eingesetzt, hatten jedoch alle Werksunterstützung aus Dearborn. Die 7-Liter Rennwagen wurden in der unlimitierten Prototypen-Klasse gemeldet, die 5-Liter Rennwagen in der Sportwagenklasse.

https://youtu.be/y8Voor06GBU
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Ford Italia

Vor allem bei Ford gab es wieder viele Ausfälle, aber Ford schaffte 1966 die Ränge 1 – 3 mit den Ford 7-Liter-V8-Motoren:

Rang 1: Startnummer 2 Bruce McLaren / Chris Amon
Rang 2: Startnummer 1 Ken Miles / Denis Hulme
Rang 3: Startnummer 5 Ronnie Bucknum / Dick Hutcherson