Mein mobiles Navigationssystem für das Alltagsauto und den Oldtimer aus dem Jahr 2005 musste ersetzt werden, denn der eingelötete Akku war schwach, das Kartenmaterial völlig veraltet und das Finden des aktuellen Standortes über GPS dauerte mehrere Minuten. Gegenüber dem aktuellen Stand von Hardware und Software bei guten Navigationssystemen klafften Welten. Was beim Kauf und Betrieb von Navigationsgeräten zu beachten ist und mich zu einem Navigationsgerät aus der TomTom Go Serie führte, habe ich hier beschrieben.
Es mussten einige Anforderungen erfüllt werden, die heute technischer Standard sind. Ich habe auch mit Smartphone, Tablet-Computer und passenden Navi-Apps (Software), kostenlos und kostenpflichtig, experimentiert. Nach der Phase der Tests bin ich doch auf eine spezielles Navigationssystem bestehend aus Hard- und Software zurück gekommen.
Wesentliche Anforderungen an ein Navigationssystem waren für mich:
- Großes Display (6 Zoll) für Brillenträger geeignet
- Kartendarstellung in 3D-Karten und Streckenführung
- Verbindung ins Internet über GSM nach dem Einschalten
- Keine laufenden GSM-Gebühren an einen Mobilfunkprovider abführen
- Übermittlung der aktuellen Verkehrsdaten wie Staus, Baustellen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Unfallschwerpunkte
- Vorschlag von Alternativrouten bei erheblichem Stau oder Straßensperrung
- Schnelle GPS-Ortung nach dem Einschalten
- Unbegrenzter kostenloser Update des Kartenmaterials und Unfallschwerpunkte POIs
- Routenplanung mit optional gespeicherten Adressen
- Einfache Bedienung über Touchscreen
- Laden des Akkus über USB-Adapter bzw. über USB-Netzteil
Probleme bei der Nutzung eines handelsüblichen Smartphones mit den Betriebssystemen Android oder iOS sind
- Zu kleiner Smartphone Bildschirm 3,5 bis 5 Zoll für einen Brillenträger
- Horrende Verbindungsgebühren der Mobilfunkprovider bei stundenlangem online-Betrieb einer Navigationssoftware auf Smartphone und Tablet-PC, da echte Flatrate-Tarife monatlich sehr teuer sind
- Tablet-Computer sind von den Abmessungen zu groß im Betrieb eines Fahrzeugs
- Navigationssoftware stürzte zumindest bei Android oft ab und ist damit eine Gefahr im laufenden Verkehr
Meine Wahl viel nach diversen Tests von Navigationsgeräten unterschiedlicher Hersteller und Typen auf das TomTom GO 6000.
Nach dem Auspacken im Auto und Anschluss über das mitgelieferte USB-Kabel, Anmeldung mit einer e-Mail-Adresse war das System betriebsbereit und zeigte folgendes Bild rund um Frankfurt nach einem Verkehrsunfall mit einem Lastwagen auf der A5 in Richtung Bad Homburg. Mir wurde die Alternativroute angezeigt und auf meinem Weg und aktuellen Standort immer wieder aktualisiert. Da auch andere zeitnahe Informationen auf das Navi bekamen, waren auch die empfohlenen Alternativrouten schnell am Rande der Kapazitäten und wieder wurden Alternativen für freie Fahrt vom Navigationssystem ermittelt…
Die Hardware, Software und Funktionen erfüllen die aufgeführten technischen Anforderungen. Die vier mal jährlichen Updates von Kartenmaterial und Unfallschwerpunkten über die Webseite von TomTom ist im Kaufpreis enthalten. Der Update erfolgt über das mitgelieferte USB-Kabel in Verbindung an einem PC mit dem Betriebssystem Windows oder OSX (Mac).
Die permanente Online-Verbindung, Upload und Download der Traffic-Daten wird über den Mobilfunkprovider Vodafone transportiert. Alle Bewegungen der eingeschalteten Navigationsgeräte werden auf einem Server gespeichert. Im Takt von zwei Minuten werden die eingeschalteten Navigationsgeräten im Umkreis der gewählten eigenen Route mit Daten versorgt. Die Zustände auf den dargestellten Straßen werden in unterschiedlichen Farben als Grafik anzeigt. Ein Lob der aktuellen Traffic Anzeige, denn das über UKW ausgestrahlte TMC-Signal ist technisch überholt und ungenau.
Hilfreich sind auch die punktgenaue Anzeige von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem Bildschirm des TomTom G0 6000 und bei Überschreiten gibt es einen Warnton, so dass sicherlich in Zukunft Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen vermieden werden können. Alle Funktionen sind leicht zu bedienen und das Handbuch für das Navigationsgerät kann als pdf-Datei über das Internet heruntergeladen werden.
Nach Rücksprache mit TomTom wurde mir versichert, dass keine Aufzeichnung der gefahrenen Strecke(n) (GPSLogger, Tracking) erfolgt. Der interne Speicher von 8 GB ist mit der Europa-Karte fast vollständig ausgereizt.
Alles in allem ist es ein solides Gerät mit viel Potential für zukünftige Updates, wenn TomTom Sie denn auf dieser Hardware bringt… TomTom Traffic will ich auf jeden Fall nicht mehr missen. Der einmalige Aufpreis gegenüber Navisystemen ohne Online-Zugang ist gerechtfertigt. Ein voll geladener Akku hält ungefähr 1,5 Stunden unabhängig von der Stromquelle.