Im Jahr 1968 erschien der Renault R6, eine heute fast vergessene Spezies. Im selben Jahr erschienen übrigens der Opel GT und der Ford Capri.
Ich möchte nicht vom Thema abkommen, denn es geht um den Renault R6. Das Auto, im Prinzip ein größerer Renault R4, ist weitgehend aus dem Blickfeld verschwunden und ich habe in den letzten Jahren nur ein Exemplar bei einer Veranstaltung gesehen. Trotz der langen Bauzeit von 18 Jahren dürften wegen mangelnder Rostvorsorge nur ganz wenige Exemplare überlebt haben. Schön, im Sinne der italienischen Designer war er nicht, aber praktisch.
Ausgestellt wurde der damals neue Renault R6 im Herbst 1968 auf dem Pariser Salon. Er sah auf den ersten Blick aus wie eine Kreuzung zwischen Renault R4 und Renault R16. Er war sicherlich moderner als der Renault R4, aber kleiner als der Renault R16. Wie schon die beiden genannten Renaults hatte er eine große Heckklappe. Die damaligen Käufer wussten auch zu schätzen, dass man die Rücksitze falten und mit wenigen Handgriffen herausnehmen konnte. Technisch basierte der R6 in der Technik auf dem Renault R4. So gab es auch hier den Krückstockschalthebel im Armaturenbrett wie früher bei DKW.
Während der Bauzeit wurde auch die Motorenpalette erweitert. Statt eines Motors mit 845 cm³ (34 PS) gab es 1108 cm³ (45 PS/47 PS) oder als stärkste Maschine eine Ausführung mit 1397 cm³ (60 PS). Mit dieser Ausrüstung stieg die Höchstgeschwindigkeit auf 135 km/h.
Ab 1971 wurden dem Renault 6 Scheibenbremsen an der Vorderachse spendiert, 1974 wurde die Front durch einen Plastik-Kühlergrill mit rechteckigen Scheinwerfern und neuen Stoßstangen modifiziert. Schluss war mit der Produktion 1980 in Frankreich. In Südamerika wurde der Renault R6 noch bis 1984 gebaut und in Spanien bis 1986. Der Renault R6 schaffte es auf immerhin 1,75 Mio. Stück. Sein Vorbild der Renault R4 kam in allen Versionen auf über 8 Millionen Stück. Ein Renault R6 ist heute eine wirkliche Rarität.