Eine echte Oldtimer-Rallye ist von einer touristischen Ausfahrt zu unterscheiden. Wer noch nie an Oldtimer-Rallyes und touristische Ausfahrten teilgenommen hat, für den werden hier einige Fragen beantwortet.
Inhalt des Beitrags
- Was ist der Unterschied Oldtimer-Rallye von touristischer Ausfahrt?
- Welche Fahrzeuge dürfen teilnehmen?
- Gibt es Regeln für die gefahrene Geschwindigkeit?
- Ist die Teilnahme für ein Team Ernst oder Spaß?
- Sind technische Hilfsmittel erlaubt?
- Wie hoch sind die Nenngebühren?
- Pannen und Service?
- Vorbereitung für eine Oldtimer-Tour?
Was ist der Unterschied Oldtimer-Rallye von touristischer Ausfahrt?
Eine echte Oldtimer-Rallye ist keine Spazierfahrt im Gegensatz zu einer touristischen Ausfahrt. Beides sind Touren und Reisen von und für Gleichgesinnten, die Freude an ihren alten Autos und dem sportlichen Wettbewerb haben. Bei der Oldtimer-Rallye sind zu lösenden Aufgaben anspruchsvoller als bei einer touristischen Ausfahrt. Die Länge der gefahrenen Strecken variieren zwischen etwa 100 bis 200 Kilometern proTag. Diese Arten von Veranstaltungen werden auch als Orientierungsfahrten bezeichnet.
Welche Fahrzeuge dürfen teilnehmen?
Wer teilnehmen darf, zwei-, drei-, oder vierrädrige Fahrzeuge, klärt die Webseite des Veranstalters. Bei einer Schnauferl-Rallye liegt der Schwerpunkt auf Vorkriegsfahrzeugen, bei einer Ausfahrt für Youngtimer bei Fahrzeugen etwa zwischen 1975 und 1995. Bei Oldtimer-Rallyes dürfen in der Regel Fahrzeuge teilnehmen, die älter als 30 Jahre sind.
Wer zum Beispiel an der Mille Miglia teilnehmen möchte, dessen Fahrzeug Typ muss bei dem Straßenrennen zwischen 1927 und 1957 bereits dabei gewesen sein.
Gibt es Regeln für die gefahrene Geschwindigkeit?
Diese beiden Arten von Veranstaltungen finden auf öffentlichen Straßen statt. Gültigkeit haben die Verkehrsregeln des jeweiligen Landes. Sie werden als Gleichmäßigkeitsprüfungen gefahren. Es gewinnt der mit den wenigsten Strafpunkten. Die Vorgaben finden sich meist im Bordbuch (Roadbook). Die im Bordbuch beschriebenen Prüfungen sind präzise zu absolvieren. Fahrer und Beifahrer müssen sich an vorgegebene Zeiten halten, die im Bordbuch vorgegebenen Strecken fahren und Kontrollpunkte passieren.
Ein Beispiel für eine Gleichmäßigkeitsprüfung: 100 Meter in 10 Sekunden fahren. Der Beifahrer rechnet aus, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrer fahren muss. In diesem Fall ist die Wegstrecke mit exakt 36 km/h zu fahren. Der Beifahrer startet die Stoppuhr bei der Einfahrt in die Gleichmäßigkeitsprüfung und zählt die Sekunden für den Fahrer laut runter. Bei „Null“ muss der Fahrer über den Messschlauch oder die Lichtschranke fahren. Strafpunkte gibt es bereits bei einer Abweichung von einer Hundertstel-Sekunde von der Sollzeit.
Bekannt sind, zum Beispiel Durchfahrtskontrollen, an denen sich das Team einen Stempel auf der Bordkarte abholen muss. Auch das Rückwärtsfahren an einen Zaun oder nach bestimmten Vorgaben an einen Bordstein, sind beliebte Prüfungen. Am Ende gewinnt das Team mit den wenigstens Fehlerpunkten.
Ist die Teilnahme für ein Team Ernst oder Spaß?
Wer lediglich an einer touristische Ausfahrt teilnehmen möchte, der ist von einer Oldtimer-Rallye über ein oder mehrere Tage möglicherweise genervt. Der Beifahrer muss über das Bordbuch mit Chinesenzeichen, das sind kleine Richtungspfeile, die die Richtung vorgeben und Kilometerangaben, navigieren. Zu viel Zeit dürfen Sie sich nicht lassen, die Stempelkontrollen an den Durchfahrtkontrollen überprüfen das. In einem Auto mit dem Komfort von vor Jahrzehnten könnten die Etappen anstrengend werden. Setzt man sich komplett vom Teilnehmerfeld ab und pausiert, wird das nicht so gern gesehen. Ein wenig sportlicher Ehrgeiz gehört auf jeden Fall dazu. Der Spaß und Freude an historischen Fahrzeugen steht im Vordergrund. Verbissene Teilnehmer sind dem Gedanken der Gemeinschaft und des Erlebens auch nicht förderlich.
Sind technische Hilfsmittel erlaubt?
Technische Unterstützungen, wie geeignete Apps auf dem Smartphone oder Tablet-PC sind in der Regel nicht erwünscht. In der Sanduhr-Klasse wird nur mit mechanischen Stoppuhren/ Tripmaster gefahren.
Wie hoch sind die Nenngebühren?
Oldtimer-Rallyes bzw. touristische Ausfahrten von regionalen Clubs kosten oftmals unter 100 Euro, inklusive Verpflegung. Bei Veranstaltungen mit Gewinnerzielungsabsicht über mehrere Tage kann man mit Preisen zwischen mehreren hundert Euro und einigen Tausend Euro pro Auto mit Fahrer und Beifahrer rechnen. Dabei sind oft die Kosten für ein Hotel eingeschlossen. Hinzu kommen die Kosten für die An- und Abreise, Benzin und Maut für die Straßenbenutzung.
Pannen und Service?
Das benutzte klassische Fahrzeug sollte für die Oldtimer-Veranstaltung frisch gewartet sein. Jede Fahrt mit hoher Kilometerleistung ist schließlich eine Belastungsprobe. Meist wird vor Beginn das Fahrzeug von einem Sachverständigen technisch abgenommen.
Viele Veranstalter haben parallel zur Veranstaltung einen Pannenservice organisiert. Bei sehr teuren und mehrtägigen Reisen fährt meist ein technischer Betreuer, ein Begleitfahrzeug und Anhänger zur Verladung eines Havaristen mit.
Vorbereitung für eine Oldtimer-Tour?
Der Tageskilometerzähler mit Meteranzeige muss in Ordnung sein. Profis haben am Armaturenbrett einen Wegstreckenzähler (Tripmaster) installiert, den man auf Knopfdruck nullen kann. Für Wertungsprüfungen sind zwei Stoppuhren an Bord notwendig, denn manchmal sind zwei Prüfungen miteinander kombiniert.
Übung macht den Meister – wer seinen Lerneffekt beschleunigen will, kann ein Rallye-Training absolvieren, das verschiedene Veranstalter anbieten. Im Download finden Sie einige lesenswerte Dokumente.