Im März 1914 präsentierte Bosch den eigenen ersten elektrischen Anlasser für Kraftfahrzeuge. Das Automobil machte damit einen Riesenschritt in Richtung komfortabler Bedienung. Elektrische Anlasser waren eine Erleichterung für den Automobilisten jener Tage. Das schweißtreibende Ankurbeln des Wagens wurde nur noch in Notfällen erforderlich. Damals herrschten schwere und großvolumige Motoren vor. Sie ließen sich nur mit viel Kraft in Bewegung bringen. Das Ankurbeln hatte noch ein Risiko, dass die Kurbel abrutschte oder zurück schlug. Schwere Verletzungen konnten damals die Folge sein.
Den Strom bezog der neue elektrische Anlasser aus einer Batterie. Diese autarke Stromversorgung war 1913 auf den Markt gebracht worden. Die frühen Anlasser hatten bei einem Gewicht fast zehn Kilogramm rund 0,6 Kilowatt Leistung.
Damals wurde der Anlasser auch Starter genannt. Es war damals die Idee des Bosch-Chefentwicklers Gottlob Honold, einen Elektromotor zum Anlassen des Motors zu nutzen. Andere Hersteller hatten sich bereits an dieser Aufgabe versucht. Der elektrische Anlasser ließ sich anfänglich mit einem Fußschalter und später auf Knopfdruck betätigen. Dann folgte der Zündschlüssel und heute sind wir wieder zurück beim Startknopf.
Speziell in den USA war der Bedarf nach einem Anlasser groß. Deshalb wurde noch 1914 im US-Werk Plainfield, New Jersey eine Fertigung für Anlasser gestartet. Zu Beginn waren die Verkaufszahlen noch gering. Bis 1927 verkaufte Bosch etwa 11 000 Stück. Dann aber setzte sich der Anlasser durch. Laut Statistik des Jahres 1933 waren es etwa 550 000 Exemplare. Es dauerte allerdings sehr lange bis die Handkurbel ganz aus dem Straßenbild verschwunden war. Ich erinnere mich, dass der Renault 4 noch 1961 die Möglichkeit besaß den Motor mit einer Kurbel zu starten.