Früher hatten die Autoreifen andere Bezeichnungen als heute, zum Beispiel 165HR13. Doch heute werden diese Bezeichnungen nicht mehr verwendet. Selbst wenn man diese alten Bezeichnungen in eine aktuelle Reifengröße und Bezeichnung umsetzt, dann stellen viele Besitzer von Oldtimern fest, dass die damalige gängige Reifengröße und Dimension im Handel nicht mehr verfügbar ist. Für sehr seltene Reifengrößen, Profile und notwendigen Geschwindigkeitsindex (Speedindex) werden Preise inzwischen verlangt, die extrem hoch sind. Klar, wo es keine oder wenig Konkurrenz gibt, dann bestimmt der Hersteller die Preise und der Käufer muss zahlen, wenn er neue Reifen benötigt. Überalterte und harte Reifen bremsen schlecht und die Gefahr eines Reifenschadens wächst durch Alterung der Materialien.
In den letzten Jahren hat es besonders bei dem sogenannten Speedindex, also der zulässigen Geschwindigkeitsklasse für Reifen Neuerungen gegeben. Was bedeuten die alten und neuen Bezeichnungen? Ein Versuch der Klärung an einer noch gängigen Reifenformat:
Alte Bezeichnung 165HR13
„165“ = Reifenbreite in Millimetern.
„H“ = Speedindex, Höchstgeschwindigkeit bis nominal 210 km/h
„R“ = Bauart des Reifens, Radialreifen
„13“ = Felgendurchmesser in Zoll
Neue Bezeichnung 165/80R13 91H
„165“ = Reifenbreite.
„/80“ = Verhältnis der Reifenhöhe zur Höhebreite
„R“ = Bauart des Reifens, Radialreifen
„14“ = Felgendurchmesser in Zoll
„91“ = Traglastindex, die maximale Gewichtsbelastung
„H“ = Speedindex, also die Geschwindigkeitsklasse
Mit diesem Wissen kann jeder Eigentümer eines Oldtimers versuchen, bei seinem Reifenhändler des Vertrauens, passende Reifen zu finden. Wenn das Format tatsächlich nicht mehr am Lager ist, hilft eventuell ein Umschlüsseln des jeweiligen Fahrzeugs auf eine andere Reifengröße. Dabei ist jedoch zu prüfen, ob der Reifen auch auf die vorhandene Felge passt. Nicht jeder Reifen passt auf jedes Felgenformat und Radhaus!
Bei Verwendung eines anderen Reifens muss auf jeden Fall eine Eintragung des Formates im KFZ-Brief und Fahrzeugschein erfolgen. Das funktioniert nur, wenn man eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers der bei einer zertifizierten Stelle für die Haauptuntersuchung vorlegen kann. Die Klassik-Abteilungen der Hersteller oder die Markenclubs sind für solche Probleme gute Ansprechpartner.
Zu beachten ist, dass eine andere Reifengrößen natürlich auch einen abweichenden Abrollumfang hat und damit die am Tacho angezeigte Kilometeranzeige nicht mehr stimmt.
Sollte kein passender Allwetterreifen mit dem notwendigen Speedindex zu finden sein, kann man auch auf Winterreifen umrüsten, natürlich nur wenn in der Reifengröße verfügbar. Aber wenn ein Reifen mit M+S-Symbol bzw. Schneeflocke montiert ist, muss im Sichtfeld des Fahrers ein Aufkleber darauf hinweisen, dass die Höchstgeschwindigkeit mit diesem Reifen bei 160 km/h liegt. Winterreifen im Sommer zu fahren, ist nicht verboten. Dann gibt es noch die Alternative des Ganzjahresreifens.