Der unsterbliche TV-Inspektor Columbo mit seinem knitterigen Mantel und dem Peugeot 403 Cabrio, es wäre längst vergessen. Zu Unrecht, denn die Baureihe 403 in allen Varianten brachte die Löwenmarke aus Frankreich auf Augenhöhe mit den Besten der Welt. Mercedes war damals die Messlatte. Der Peugeot 403 machte den französischen Diesel massentauglich und wagte sich sogar nach Amerika.
Mit der 403-Mittelklasse wollte Peugeot 1955 alles besser machen und den Export in Schwung bringen. Das Abenteuer, ab 1958 in Amerika den 403 zu verkaufen, hatte die französische Regierung erzwungen. Sie benötigte Devisen.
Als Detroit die größten V8-Heckflossen auf die Straßen schickte, entdeckten die Amerikaner ihre Liebe zu kleinen europäischen Vierzylindern. So kam es, dass Peugeot zehn Prozent seiner 403-Palette in US-Spezifikation produzierte, gegen Lieferzeiten kämpfte und gewaltige Kapazitätserweiterungen plante. Dann ging es wieder steil bergab. Ab 1961 waren französische Fahrzeuge in den USA unverkäuflich. Auch die anderen französischen Hersteller hatten Probleme in den USA. Peugeot musste sogar 1.740 Autos in die Heimat reimportieren und diese dort verramschen. Der Grund war, dass die Autohersteller in Detroit eigene kleinere Fahrzeuge produzierten.
Warum Hollywood Mitte der 1960er Jahre dem legendären TV-Inspector Columbo (Peter Falk) ein arg mitgenommenes 403 Cabrio spendierten, bleibt bis heute unklar. Wenigstens setzte Columbos langjähriger Dienstwagen dem Peugeot ein verdientes filmisches Denkmal, das ihn weltweit bekannt machte.
Entwickelt worden war der 403 übrigens tatsächlich mit Qualitätsansprüchen des Herstellers aus Sochaux. 300- bis 400.000 Kilometer Mindestlaufleistung waren Vorgabe für die Baureihe 403. Das in einer Epoche der Motorentechnik, in der manche Wettbewerber schon viel früher eine Motorrevision benötigten.
Für berufliche Vielfahrer und Taxifahrer gab es ab 1959 den 403 als ersten französischen Großserien-Diesel als Konkurrenzmodell zum Mercedes 180 D/190 D. Den 48 PS leistenden 1,8-Liter-Selbstzünder gab es auch im 403 Break und damit war er der erste Großserien-Kombi mit Dieselantrieb.
Der komfortable Viertürer mit 65-SAE-PS starkem 1,5-Liter-Benziner kostete 1959 in Deutschland 7.430 Mark, der Mercedes 180 war mit 8.700 Mark sehr viel teurer. Wirklich teuer war der robuste Peugeot als Gebrauchtwagen.
Etwa 20 Prozent Marktanteil errang Peugeot in Frankreich in den besten Zeiten. Im Jahr 1960 kam das Nachfolgemodell Peugeot 404. Der bewährte 403 wurde weiter produziert, jetzt als Einstiegsmodell. Erst nach Anlauf der Produktion des kleinen Peugeot 204 im Jahr 1966 war endgültig Schluss mit dem 403.