60 Jahre Kreiskolbenmotor – 50 Jahre Ro 80

Der Kreiskolbenmotor hat eine bewegte Geschichte. Schon im Jahr 1957 lief der erste viertaktende Drehkolbenmotor DKM 54 auf einem Prüfstand der NSU-Werke in Neckarsulm. Mit einem Kammervolumen von 125 ccm leistete er 29 PS bei 17.000 Umdrehungen pro Minute.

Das Prinzip der doppelten Drehbewegung hatte sich Felix Wankel (1902-1988) bereits drei Jahre zuvor patentieren lassen. Damals ließ sich der Motor noch nicht praxistauglich in Kraftfahrzeugen verwenden. Ingenieure bei NSU und Wankels Technischer Entwicklungsstelle (TES) verfeinerten die erste Konstruktion. Sie lagerten den Läufer exzentrisch und das Gehäuse in Form einer Trochoide war fest.

NSU Wankel-Spider
NSU Wankel-Spider

Der jetzt als Kreiskolbenmotor KKM 57 bezeichnete wurde zur Serienreife verfeinert und im Jahr 1963 kam der NSU-Wankel-Spider mit einem Wankel-Motor als erstes Serienfahrzeug auf den Markt.

Citroen M35 mit Kreiskolbenmotor
Citroen M35 mit Kreiskolbenmotor

Lizenzen für den Kreiskolbenmotor wurden vergeben für den Mazda 110 S Cosmo Sport. Die Japaner blieben dem Konzept bis heute treu, gewannen mit einem Wankel-getriebenen Rennwagen sogar die 24 Stunden von Le Mans. Weniger erfolgreich war Citroën. lediglich einige wenige M35 und der GS Birotor kamen in den Verkauf. Bei Mercedes-Benz und General Motors bleiben hingegen alle Bemühungen schon im Stadium des Versuchs ohne befriedigende Ergebnisse. Wankel bezeichnete den Verbrennungsmotor mit Kolben immer als „Schüttelhuber“.

Im Jahr 1967 wurde eine damalige technische Innovation in einer hinreißenden Karosserie von Claus Luthe vorgestellt, der NSU Ro 80. Die Legende lebt!