Subaru 35 Jahre in Deutschland

Boxer-Motoren und permanenter Allradantrieb prägten Subaru. Trotz eigenständiger technischer Konzepte ohne Entwicklungspartnerschaften gelingt dem japanischen Autohersteller etwas, das in der Autobranche als eigentlich unmöglich gilt. Mit weniger als einer Million Einheiten pro Jahr schafft die Marke nicht nur das Kunststück unabhängig zu bleiben. Seit nunmehr 35 Jahren ist Subaru auch in Deutschland aktiv. Doch einen Subara mit H-Kennzeichen in Deutschland habe ich noch nicht gesehen.

Subaru 360
Subaru 360 im Jahr 2013

Am 10. Oktober 1980 trocknete die Tinte unter dem Importeursvertrag zwischen dem Subaru-Mutterkonzern Fuji Heavy Industries und dem ersten deutschen Händlerbetrieb.

Subaru 360 Baujahr 1958
Subaru 360 Baujahr 1958 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Subaru

Fuji Heavy Industries etablierte sich in den frühen Fünfzigern des letzten Jahrhunderts, als die Amerikaner 1953 dem Unternehmen eine Lizenz zum Fahrzeugbau erteilten. Inzwischen war der Krieg in Korea ausgebrochen und die Alliierten unter amerikanischer Führung benötigten riesige Mengen an Nachschub und Fahrzeugen, die sinnvollerweise im nahe gelegenen Japan produziert werden sollten. Die Tochter Subaru entwickelte binnen vier Jahren ihr erstes eigenes Auto. Der Subaru 360, der 1958 seine Premiere feierte, war ein typisches Produkt für den heimischen Markt. Ein sogenanntes „Kei-Car“. 2995 Millimeter lang und mit maximal 360 Kubikzentimeter Hubraum motorisiert, genießt diese Fahrzeug-Klasse seit jeher Privilegien bei der Besteuerung beziehungsweise beim Nachweis eines Parkplatzes in Ballungszentren. Noch heute ist rund jeder dritte Neuwagen in Japan ein Kei-Car.

Subaru 360 Baujahr 1958 Innen
Subaru 360 Baujahr 1958 Innen © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Subaru

1958 war Subaru beileibe kein Spätzünder als japanischer Pkw-Bauer. Mazda brachte seinen ersten Pkw erst 1960 auf den Markt, und Honda stellte den S 500 1962 auf der Tokyo Motor Show vor. Nachdem eine japanische Elektrizitätsgesellschaft 1972 den Auftrag für einen allradgetriebenen Pkw ausgeschrieben hatte, um auch in schneebedeckten bergigen Regionen Wartungsarbeiten ausführen zu können, entwickelte Subaru auf Basis des frontgetriebenen Coupés Leone einen Kombi mit zuschaltbarem Allradantrieb und Boxermotor, der dem Hersteller den Auftrag sicherte. Das Konzept überzeugte so, dass Subaru 1973 den Export in die USA begann.

Seitdem gehören Boxermotor und Allradantrieb zur technischen Grundausausstattung der meisten Modelle im Angebot. Sogar der erste Selbstzünder der Marke arbeitet seit 2008 als weltexklusiver Diesel-Boxer. In punkto Allradantrieb ist Subaru bis heute Weltmarktführer. Während sich die Modelle für das breite Publikum eher durch eine überaus konservative Linienführung auszeichnen, die in erster Linie Tugenden wie Alltagstauglichkeit und Zeitlosigkeit huldigt, leistete sich Subaru ein extremes Kontrastprogramm mit extrovertierten bis exzentrischen Modellen und Studien.