NSU gehörte Mitte der fünfziger Jahre zu den weltgrößten Motorrad-Produzenten. Doch der allgemeine Trend ging in Richtung Automobil. Motorräder waren bis dato reine Fortbewegungsmittel, ohne Regenschutz und noch weit weg von der heutigen Modellen. Sie verkauften sich damals immer schlechter.
NSU setzte deshalb ab 1957 auf die Produktion eines familientauglichen Kleinwagens, der mit dem damals üblichen Heckmotorkonzept und sportlicher Ausrichtung eine neue Marktnische erobern sollte.
Der Prinz war eine kleine Limousine von kerniger Wesensart. Bis Anfang der 1970er Jahre war er das Markenzeichen für eine sportlich-schicke Ausprägung von Kleinwagen und extra schnellen Kompaktfahrzeugen. Tatsächlich attestierte die Fachpresse schon den ersten kleinen NSU-Baureihen, den Typen Prinz I bis Prinz III, sportliches Temperament aufgrund ihrer vergleichsweise lebhaften, bis zu 30 PS Zweizylinder-Triebwerken.
Manche Kritiker empfanden die Karosserie des 1957 vorgestellten Prinzen als zu hausbacken. Doch bereits ein Jahr später, 1958, gab es Fanfarenklänge und lauten Applaus – ein neuer sportlicher Prinz betrat die Bühne.
Das NSU Sport Prinz Coupé, ein bildhübscher Zweisitzer auf der Basis des Kleinwagens fuhr ins Rampenlicht. Ein italienischer Designer namens Giovanni Bertone schneiderte aus dem hemdsärmeligen Prinzen ein schnittiges Coupé, einen echten Sympathieträger für NSU – ein Prinz aus Neckarsulm mit italienischer Eleganz. Signore Bertone entwarf seinerzeit schon die Form des Giulietta-Sprint-Coupés von Alfa-Romeo aber auch das Design von Fahrzeugen anderer schmucker Marken.
Unter der gelungenen Hülle des Sport Prinzen befand sich die bewährte Technik des jeweils aktuellen Prinzen: Zunächst der Zweizylinder des Prinz II, später die Maschine mit geringfügig vergrößertem Hubraum des Prinz 4. Die Tester lobten die gute Straßenlage und Handlichkeit des Coupés – und trotz einer Höchstgeschwindigkeit von nur 120 km/h war die Prinzen-Garde auch auf Rallyes, speziell auf Bergstreckenrennen, durchaus erfolgreich. Oft hatten sie die Nase vorn.
Mit dem Sport Prinz folgte NSU dem Vorbild des VW Karmann-Ghia, bei dem die zuverlässige und erschwingliche Technik des Käfers in ein spektakuläres ansehnliches Design verpackt wurde.
Für weiteres Aufsehen sorgte im Jahr 1963 der Sport-Prinz in Spider-Form. Er wurde mit dem weltweit ersten seriengefertigten Kreiskolbenmotor – dem Wankelmotor ausgestattet.
Von dem Sport Prinzen wurden insgesamt 20.831 Exemplare verkauft.
1969 fusionierte die Auto Union GmbH mit der NSU AG aus Neckarsulm. Das Unternehmen hieß nun Audi NSU Auto Union AG und hatte seitdem ein zweites Werk und bis 1985 seinen Sitz in Neckarsulm.
Ein wunderschönes Exemplar des Sportprinzen ist im Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg zu sehen.