Kaum ein Fahrzeug ist derart mit der Marke Volkswagen verbunden, wie der legendäre VW-Transporter, der inzwischen in der 6. Generation produziert wird. Nur der VW-Käfer könnte für sich in Anspruch nehmen, noch bekannter und beliebter zu sein. Besonders die Fahrzeuge der zweiten Generation – der VW T2 wird meistens liebevoll „VW-Bulli“ genannt – verfügen über eine große Fangemeinde und zahllose Liebhaber.
Rechtzeitig zum 50. Jubiläum des Produktionsbeginns des VW T2 zeigt die Oldtimer- und Erlebnisausstellung PS.SPEICHER in Einbeck ab dem 30. Juli 2017 in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft T2 e.V. aus Hessisch-Oldendorf eine Sonderausstellung des legendären Kleintransporters.
Transporter, Handwerkerauto, Einsatzfahrzeug, Krankenwagen, Familienkutsche, Reisemobil, Hippiegefährt – das alles und noch viel mehr ist der VW T2 gewesen. Sein markantes Gesicht mit der ungeteilten Frontscheibe und den typischen runden VW-Konturen der 70er Jahre hat sich tief in die Erinnerung einer ganzen Generation eingegraben. Ab 1967 produziert, gibt es weltweit wohl keinen anderen Transporter, der 46 Jahre im Programm blieb – lief er doch ab 1968 auch in Südafrika, ab 1971 in Mexiko und ab 1975 in Brasilien vom Band. In seiner letzten Ausbaustufe T2c fand die Produktion in Südamerika dann schließlich im Jahr 2013 ihr Ende. Weltweit kommt der T2 so auf rund 3,9 Millionen Exemplare, die erfolgreichste Transporter Baureihe bis heute. So sind unzählige Geschichten zwischen Wirtschaftswunder, FlowerPower und Camping mit dem T2 Bulli verbunden. Auch wenn die Preise für einen gut erhaltenen T2 inzwischen explodiert sind, ist er doch ständiger Gast auf vielen Oldtimerveranstaltungen. Denn wer einen VW T2 Bulli besitzt, zeigt ihn gerne und gibt ihn nicht wieder her.
Diese Leidenschaft hat auch die Interessengemeinschaft T2 e.V., kurz: IG T2, zusammen gebracht, eine Gruppe von rund 600 Enthusiasten aus ganz Deutschland, die ihre insgesamt 35 Stücke umfassende Sammlung seit 1993 gemeinsam pflegen und erhalten. 13 Stücke der Sammlung werden nun ab dem 29.07.2017 bis auf weiteres in einer Sonderausstellung im PS.SPEICHER Einbeck zu sehen sein.
„Wir freuen uns sehr“, sagt Alexander Prinz, 2. Vorsitzender der IG T2, „dass wir mit unserer Sammlung Teil der Präsentation des PS.SPEICHER werden können. Der PS.SPEICHER hat inzwischen einen großen Namen und ist bundesweit bekannt, wir steuern mit unseren Sammlerstücken gerne etwas dazu bei, den PS.SPEICHER noch bekannter zu machen.“
Die Freude ist auf beiden Seiten: „Wir kamen vor etwas über einem Jahr ins Gespräch“, erinnert sich Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer des PS.SPEICHER, „und fanden schnell über viele Gemeinsamkeiten zur Idee einer gemeinsamen Ausstellung.“ Ursprünglich sollte die Ausstellung in der PS.Halle stattfinden, die für solche Sonderausstellungen vorgesehen ist, aber es stellte sich heraus, dass die Kleintransporter – zumal mit den öfters montierten Aufbauten und Dachträgern – zu hoch für den Transportfahrstuhl der PS.Halle waren. „Es wäre gegangen“, erinnert sich Ausstellungsleiter Sascha Fillies, „aber es wäre immer sehr aufwändig gewesen, die Halle für dort stattfindenden Veranstaltungen zu räumen. Also entschieden wir uns für den Raum neben der PS.Halle, in dem im Moment die Kleinwagen stehen“. Die Kleinwagenausstellung wiederum wird für die Dauer der T2 Bulli Präsentation abgebaut, soll aber ab 2018 in vergrößerter Form wieder zugänglich sein.
Besonderes Highlight der Ausstellung ist ein Lautsprecherwagen der Bereitschaftspolizei Hamburg, mit dem Manfred Krug schon im Tatort „Ein Wodka zuviel“ auf Verbrecherjagd ging. Auch einen der letzten je gebauten T2 aus Südamerika, einen Kombi Last Edition aus dem Jahr 2013 mit der Nummer 67 von 1200 gibt es zu sehen. Zudem wird ein T2 Elektro Transporter aus dem Jahre 1972 gezeigt, der mit dem für damalige Zeiten revolutionären Antrieb die Transporter-Welt umkrempeln sollte. Die Reichweite des Transporters betrug rund 60 Kilometer, bevor die rund 850 Kilogramm schwere Batterie wieder geladen werden musste.
Unterstützer der Ausstellung sind die Stiftung AutoMuseum Volkswagen sowie die Autostadt aus Wolfsburg, die die Ausstellung mit seltenen Exponaten aus ihren eigenen Sammlungen unterstützen. Darunter auch der Urahn des Bullis, der sogenannte Plattenwagen. Das zu innerbetrieblichen Transportzwecken auf einem Käfer Chassis aufgebaute Pritschenfahrzeug diente dem Holländischen VW Generalimporteur Ben Pon im Jahr 1947 als Inspiration für seine bekannte Bulli Skizze für den VW T1.
Der Eintritt zur T2-Ausstellung ist im Paket der parallel laufenden Sonderausstellungen im PS.SPEICHER enthalten (3,- € als Einzelbesuch bzw. 2,50 € zuzüglich regulärem Eintrittspreis für die Dauerausstellung des PS.SPEICHER).
Weitere Informationen finden Sie unter: www.bulli.org und zum Fahrzeugmuseum unter: www.bullimuseum.eu