Sicherlich haben nur ganz wenige FIAT 131 /132 bis heute überlebt. Limousinen haben es in der Welt der Oldtimer überhaupt sehr schwer, angenommen zu werden. Das langweilige Design und Rost haben das Familienauto schnell zum Verwerter gebracht. Der Typ hatte als einziger FIAT in der Bezeichnung neben den Ziffern einen Namen. Mirafiori war das Turiner Fiat-Stammwerk in dem die Produktion lief. Die in der Bauzeit von 1974–1984 angebotene Typenvielfalt bildete eine massives Fundament im Verkauf des Herstellers aus Italien, der weder Streiks noch Rezessionen etwas anhaben konnten.
Inhalt des Beitrags
Konservatives Design und Motoren-Vielfalt
Immerhin erlebte der vor 40 Jahren vorgestellte Mittelklasse FIAT drei sogenannte Facelifts und eine zeitweise breite Motorenpalette mit Leistungswerten von 55 PS bis 215 PS. Der zuletzt genannte Motor war dem Abarth Rally vorbehalten. Die extrem vielen Streiks während seiner Produktion sprachen auch nicht für Qualität. Statistiker zählten 2.100 Streiks in sechs Monaten im ersten Halbjahr 1975! Hinzu kam eine Rezession in Italien.
Erstaunlicherweise wurden in Italien mehr als 1,5 Millionen dieses Typs ausgeliefert. Produziert wurden das Modell als zwei- oder viertürige Stufenhecklimousine und als Kombi Panorama. Bedingt durch die Streiks sank der Marktanteil von FIAT in Italien von etwa 70 auf knapp 50 Prozent. Grund waren neben der Rezession auch die neuen französischen und deutschen Kleinwagen. Hier hatte FIAT damals den Anschluss an den Wettbewerb verpasst. Der Fiat 131 konnte sogar vorübergehend die Typen 126 und 127 in den Produktionszahlen übertreffen.
Man erinnere sich an die 55 PS leistende 1,3-Liter Basis-Version, die nur 139 km/h als Höchstgeschwindigkeit bot und 11,3 Liter Benzin auf 100 Kilometern soff. Dieses Mittelklasse Auto war träger und durstiger als die damaligen Audi 80, VW Passat, Ford Taunus oder Renault 12. Der 75 PS starke Mirafiori war natürlich flotter unterwegs. Doch Freude kam erst 1978 mit dem 96 PS leistetenden Supermirafiori auf. Richtig sportlich wurde es im Jahr 1978 mit dem FIAT 131 Sport und Abarth 131 Rally mit 85 115 PS bzw. 140 PS. Äußerlich gekennzeichnet waren die zweitürigen Varianten durch Verbreiterungen der Kotflügel, Spoiler und Sportfelgen.
Diesel-Motor für sparsame Zeitgenossen
Für sparsame Zeitgenossen gab es auch einen Diesel-Motor mit Blechauswölbung auf der Motorhaube und damals typischen Geräuschen eines Traktors. Die 2,0- und 2,5-Liter-Selbstzünder konnten flotter bewegt werden als die Mercedes-Modelle 200 D und 240 D oder der VW Passat.
Sportliche Erfolge
Im Motorsport hat er einen hohen Bekanntheitsgrad als Weltmeisterauto legendärer Rallye-Champions erlangt. Im Jahr 1977 hatte der Fiat 131 die Rallye-Marken-Weltmeisterschaft gewonnen und Walter Röhrl begeisterte seine Fans mit diesem Rallye-Auto.
Erfolg des FIAT 131 /132
Der FIAT 131 / 132 war im Design sehr konservativ, unauffällig und langweilig. Seltsamerweise waren das die Talente des schnell rostigen Autos. Das langweilige Design störte die Kunden nicht. Erfolgsrezept war die robuste Einfachheit der Technik, mit hinterer Starrachse, Hinterradantrieb als geräumiges Fahrzeug. Im Laufe der Bauzeit Auswahl vielfältiger Motoren bis hin zu sportlichen Varianten waren sicherlich die Kombination des Erfolges des Fiat 131 Mirafiori. Heute zählt aufregendes Design …