Vor 40 Jahren präsentierte Citroën auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt den Citroën GS Birotor als Nachfolger des Prototypen. Der Zweischeiben-Wankelmotor bot im Vergleich zur herkömmlichen Motorisierung eine außergewöhnliche Laufruhe und Drehfreude und damit ein völlig neues Fahrgefühl.
Der perfekt rund laufende Birotor verfügte über keinerlei Vibrationen, daher war auch sein Geräuschpegel bis in die höchsten Drehzahlbereiche extrem niedrig. Er hörte sich bei hohen Drehzahlen wie eine Turbine an.
Der wassergekühlte Zweischeiben-Wankelmotor war mit acht Hauptelementen vergleichsweise einfach aufgebaut: Neben zwei Trachoiden und einem Zwischenteil zur Trennung der beiden Trachoiden verfügte der Birotor über zwei Seitenteile vorne und hinten, zwei Kreis-Kolben, auch Rotor genannt, sowie die Motorwelle mit zwei Exzentern.
Das System funktionierte ohne Ventile, Federn, Kipphebel, Stangen oder Nockenwellen. Im ersten Takt kam das Kraftstoff-Luftgemisch durch den Ansaugkanal. Die Trachoide verschloss im zweiten Takt die Einlassöffnung und verdichtete das explosive Gemisch. Die Funken der Zündkerzen zündeten das Kraftstoff-Luft-Gemisch in dem Moment, in dem der Verdichtungsdruck am Höchsten war. Die Expansion versetzte beim dritten Takt die Trochide in Drehung und lieferte dank der auf die Kolbenfläche ausgeübten Druckkräfte die notwendige Antriebsenergie. Im letzten Takt gab die Trochide die Auslassöffnung frei, so dass die Abgase entweichen konnten.
Die Produktion des Zweischeiben-Wankelmotors Birotor war eine Gemeinschaftsproduktion von Comotor S.A. von Citroën und NSU. Innerhalb von 12 Monaten wurden nur 847 Citroën GS Birotor in Altfortweiler produziert.
Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 14 l pro 100 km und sehr vielen Abgasen war auch dieser Wankelmotor nicht konkurrenzfähig gegenüber dem Hubkolbenmotor.