Test und Tipps zu Lederreinigern

Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat gemeinsam mit der Autozeitung neun gängige Lederreiniger verglichen. Das Angebot reicht vom Spezialprodukt ab zehn Euro über Mittel, die gleichzeitig Pflegewirkung entfalten, bis hin zu Sets mit zwei Flaschen, Schwamm und Tuch, die in zwei getrennten Arbeitsschritten das Leder reinigen und dann pflegen sollen. Die echten Spezialisten, die sich ausschließlich auf die Reinigungswirkung konzentrieren, leisten tatsächlich am meisten.

Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde der A1 Leder-Reiniger von Dr. Wack, der zudem auch noch ein besonders preiswerter Lederreiniger ist.

Gewertet wurde in drei Hauptkategorien Anwendung, Wirkung und Kosten. Da ging es in Sachen Anwendung zum einen um den Informationsgehalt der Bedienungsanleitungen, zum anderen um die Dosier- und Verteilbarkeit der Produkte, die mit Hilfe der Sprühvorrichtungen oder Dosieröffnungen zielgenau anzuwenden sein sollten.

Entscheidend war allerdings die Prüfung der Reinigungswirkung, bei der die Testprodukte mit erschwerten, aber realitätsnahen Bedingungen zu kämpfen hatten, denn acht Arten von Testschmutz und der Reiniger selbst wurden auf helles Testleder in zwei Qualitäten aufgebracht, wie sie typischerweise beim Autosattler verarbeitet werden. Die erste Lederpartie war vergleichsweise dick und relativ glatt, die zweite etwas dünner und stärker genarbt, was sich als zusätzliche Verschärfung der Testbedingungen herauskristallisieren sollte. Die auf eine stabile Filzunterlage gespannten Lederhäute wurden dann mit Senf, Ketchup, Cola und Saft, Sonnencreme, Milchkaffee, Kugelschreiber und Filzstift, Schuhcreme und Textilfarbe beschmutzt und für 18 Stunden bei 40 Grad Celsius in den Klimaschrank gelegt. Danach machten sich die Tester an die Arbeit, um die eingebrannten Kleckse, Flecken und Striche streng nach Herstellerangaben wieder zu beseitigen.

Lederreinigung
Lederreinigung

Das Ergebnis dieser Putzaktion reichte je nach Reiniger und Schmutzart von ungenügender Fleckentfernung bis hin zu fast makelloser Reinheit. Richtig schlimmen Schmutz wie Schuhcreme, Kugelschreiber und Textilfarbe werden allerdings für alle Testkandidaten schnell zum Problem.

Auch „harmlosere“ Substanzen wie Senf, Ketchup, Cola, Sonnencreme oder Kaffee hinterlassen angesichts stundenlanger Einwirkdauer auf dem Autoleder selbst im besten Reinigungsfall noch Schatten. Die sind dann mit bloßem Auge zwar kaum noch zu sehen, aber der Urzustand des Leders wurde nicht mehr erreicht, weshalb die Tester auch niemals volle Punktzahl für die Reinigungsleistung vergeben konnten. Erstaunlicherweise können sogar Reiniger selbst irreversible Spuren hinterlassen, wenn sie unter den gegebenen Testbedingungen 18 Stunden lang bei 40 Grad dem Leder zusetzen.

Ganz grundsätzlich raten die Tester dazu, bei jeglichen Verschmutzungen von Lederausstattung im Auto schnellstmöglich eine Reinigung zu versuchen. Je kürzer die Einwirkdauer desto höher die Chance, mit einem guten Lederreiniger den Dreck auch vollends wieder loszuwerden.

Quelle: GTÜ