Technisches Museum Wien 1979 – Abteilung Eisenbahn

Das Technische Museum Wien (TMW), in einem denkmalgeschützten Gebäude untergebracht, hat seinen Standort an der Mariahilfer Straße 212 in Wien-Penzing. Die hellen, mit Glaskuppeln überdachten Innenhöfe des Museums sind eine Besonderheit des Gebäudes. Bei einem Besuch Anfang April 1979 waren im Freigelände in einem Lokomotivpark einige bekannte österreichische Dampflokomotiven als Denkmal aufgestellt. Die Sammlung wurde an andere Orte mit Wetterschutz im Jahr 1999 verlagert.

Technik Museum Wien 1979
Technik Museum Wien 1979

Heute zeigt das Technische Museum Exponate und Modelle aus der Geschichte der Technik unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen Anteils an der technologischen Entwicklung. Es verfügt auch über zahlreiche, zum Teil recht große historische Demonstrationsmodelle, etwa aus den Bereichen Eisenbahn, Schiffbau, Luftfahrt und Industrie.

BBÖ  214.10
BBÖ 214.10 im Freigelände des Technischen Museums Wien
BBÖ 214.10 Fabrikschild
BBÖ 214.10 Fabrikschild – Wiener Lokfabrik Floridsdorf (WLF) 1936 im Freigelände des Technischen Museums Wien

Die als BBÖ 214 bezeichneten Lokomotiven waren österreichische Schnellzug-Dampflokomotiven. Es waren die 13 größten jemals in Österreich gebauten Dampflokomotiven und die stärksten Schnellzugloks mit den längsten Treibstangen, die es zu diesem Zeitpunkt in Europa gab. Bis heute hat die 214 die längsten Treibstangen der Welt. Bei Versuchsfahrten erreichte eine Lokomotive die Geschwindigkeit von 155 km/h. Diese Lok, später als ÖBB 12.10 nach ÖBB Schema bezeichnet, blieb als einzige der Nachwelt erhalten.

Nach Auflösung des Lokomotivparks des Technischen Museums im Zuge einer Umstrukturierung des Technischen Museums wurden sie 1999 ins Eisenbahnmuseum Strasshof in Niederösterreich überstellt, wo sie heute als nicht betriebsfähiges Exponat ausgestellt ist.

Die Baureihe BBÖ 214 wurde auch mit Lizenzen in Rumänien bei der Lokfabrik Resita mit 79 Stück und geringfügigen Änderungen gebaut. Bei der CFR war die Reihenbezeichnung 142 Kennzeichnung.

kkStB 310.23
33.102 mit Giesl-Ejektor im Freigelände des Technischen Museums Wien

Der Giesl-Ejektor, im Volksmund Quetsch-Esse genannt, bewirkte einen verbesserten Saugzug im Verbindung mit Siederohrdrosselung und dadurch bessere Energieausnutzung.

Weitere österreichische Lokomotivem im Freigelände des Technischen Museums Wien im März 1979 waren u.a. die Dampflokomotivreihe BBÖ 81, eine Güterzug-Schlepptenderlokomotivreihe zuletzt der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) mit der Nummer 58.744.

Güterzuglok 58.744
Güterzuglok 58.744 im Freigelände des Technischen Museums Wien

In Österreich blieben nach Kriegsende der ÖBB 53 Stück, die sie unter Beibehaltung von Reihen- und Ordnungsnummern in ihren Bestand aufnahm. Da sie schwächer als die Kriegslokomotive der DR-Baureihe 52 waren, wurden sie bis 1961 ausgemustert. Erhalten geblieben ist die ÖBB 58.744, jetzt auch im Eisenbahnmuseum Strasshof.

Die kkStB 270 war eine Güterzug-Schlepptenderlokomotive der k.k. österreichischen Staatsbahnen. Die ersten 7 Lokomotiven wurden 1917 von der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik geliefert.

ÖBB 156.3423
ÖBB 156.3423 im Freigelände des Technischen Museums Wien

Bis 1922 wurden insgesamt 100 Exemplare in Dienst gestellt. Der gesamte Bestand wurde 1938 von der Deutschen Reichsbahn (DR) in Österreich als 56.3401−3500 übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben nur 25 Stück in Österreich, die die ÖBB als Reihe 156 einordnete. Bei 15 Lokomotiven wurden Giesl-Ejektoren mit Siederohrdrosselung installiert. Die ÖBB musterte 1968 die letzten Maschinen dieser Reihe aus. Lediglich die 156.3423 (ex 270.125) blieb erhalten.

Dampflokomotive 55.708
Dampflokomotive 55.708

Die Lok wurde 1887 für die kkStB gebaut. Ende November 1962 wurde sie anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Eisenbahn in Österreich“ als älteste in Betrieb befindliche Dampflokomotive der ÖBB im Bahnhof Deutsch Wagram ausgestellt. Am 14. Dezember 1964 wurde sie schließlich als letzte ihrer Reihe ausgemustert. Am 1. Dezember 1974 wurde die 55.5708 in Wien aufgestellt. Seit dem 10. April 1999 hat die Dampflok im Eisenbahnmuseum Stasshof ihre neue Heimat gefunden.

Dampflokomotive 54.14
Dampflokomotive 54.14

Die Dampflokomotivreihe kkStB 60 war eine Güterzug-Schlepptenderlokomotivreihe. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 ordnete die Reichsbahn nur mehr 30 Stück als 54.001–030 ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben der ÖBB noch 20 Exemplare als Reihe 54, die bis 1963 ausgemustert wurden. Die 54.14 kam in das Technische Museum Wien.

Dampflokomotive 15.13
Dampflokomotive 15.13

Die Dampflokomotivreihe kkStB 10 war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB). Sie wurde zwischen 1909 und 1910 in 19 Exemplaren von der Lokomotivfabrik der StEG, von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik und von der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik beschafft. Die 1’C1′ h4v-Bauart wurde von Karl Gölsdorf konstruiert. Seit 1999 befindet sich die Lok im Eisenbahnmuseum Strasshof in Niederösterreich.

Dampflokomotive 16.08
Dampflokomotive 16.08

Bei der kkStB 310 handelt es sich um österreichische Schnellzug-Dampflokomotive der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB). Die 1956 ausgemusterte Lokomotive wurde zunächst als Museumslok im Technischen Museum Wien aufgestellt, dann aber 1985–1987 für das 150-Jahr-Jubiläum der österreichischen Eisenbahnen betriebsfähig restauriert. Sie wird unter der alten Nummer der kkStB 310.23 für Nostalgiefahrten eingesetzt und ist heute im Eisenbahnmuseum Strasshof stationiert.