Mille Miglia auf Nordhessisch

„Mille Miglia auf Nordhessisch“ war nicht unsere Idee, ist aber von dem Redakteur einer der auflagenstärksten Zeitungen in Nordhessen, genau so empfunden worden. Da möchten wir nicht widersprechen. Der Grand Prix Caracciola 2014 war mehr als nur ein Publikumsmagnet.

Der Testlauf zum diesjährigen Grand Prix Caracciola, darf als großer Erfolg gewertet werden. Alles Neu beim Caracciola Grand Prix. Allein in der Kasseler Königsstraße verfolgten 8.000 Schaulustige den Start, Tausende säumten die Strecke durch Mitteldeutschland. Hochgelobt von allen Teams wurde nicht nur der Ablauf, die Strecke und die schönen Hotels, sondern in erster Linie die totale Chancengleichheit der Teams die mit Stoppuhr unterwegs sind gegenüber den professionellen Teams, die mit professionellem Equipment in die zahlreichen Gleichmäßigkeitswertungen gingen.

Grand Prix Caracciola 2014 Sachsenring
Grand Prix Caracciola 2014 Sachsenring © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Die Organisation wertet nach der sogenannten Handicap Wertung aus, d.h. die elektronischen Uhren, die meist von ausländischen Teams benutzt werden, welche an internationalen Oldtimer-Rallyes wie Mille Miglia und Gran Premio Nuvolari teilnehmen, dürfen nur noch eine Abweichung von 30/100 haben, sonst bekommen sie 300 Strafpunkte. Die sog. Sanduhrfahrer dürfen eine Abweichung von 150/100 haben und bekommen erst danach die international üblichen 300 Punkte auf Ihr Konto . Dieses System wird für den Grand Prix Caracciola 2015 noch weiter verfeinert. Ferner wurden schon 2014 die Vorkriegsautos mit einem Zeitbonus von 30 min bei den Zeitkontrollen bewertet. Kam ein Fahrzeug mit Baujahr vor 1946 mit 00:29:59 min Verspätung zur Zeitkontrolle bekam er keine Strafpunkte, während der 50er Jahr Sportwagen diese bekommen hat. Ab 30 min zu spät bekommt dann auch der „Vorkriegler“ dementsprechend Strafpunkte. Ebenfalls sehr großen Zuspruch, seitens der Teilnehmer, bekam die Organisation für die Fahrerpässe. Alle Startzeiten der Rallye fand jeder Teilnehmer auf der Rückseite seines Fahrerpasses und man ersparte ihm dadurch das nachrechnen. Diese Neuerung wurde von Fahrer und Beifahrer als sehr angenehm empfunden, weil auf der 1.000 km langen Strecke hatte man genug mit Staunen über Land, Leute und den nicht ganz einfachen Wertungsprüfungen, bis zu 5 WP`s hintereinander, zu tun.

Im nächsten Jahr werden alle WP`s mit Druckschlauchmessung eingerichtet, so das auch Spitzenfahrer aus dem südlichen Europa den Weg nach Kassel finden werden. Das dieses Handicap System funktioniert, bewies die Auswertung der 2014er Rallye. Gewonnen hat ein Team mit elektronischen Stoppuhren, während die Plätze 2-5 wieder an Teams mit Handstoppuhren gingen. Erst der 6.Platz war wieder mit Elektronik unterwegs.

Grand Prix Caracciola 2014 Semperoper
Grand Prix Caracciola 2014 Semperoper © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Ebenfalls wurde erstmalig ein Prolog angeboten, der sehr gut von den Teilnehmern mit wenig Rallye-Erfahrung angenommen wurde. Auch 2015 wird es wieder einen Prolog von etwa 250 km geben. Nicht jeder fährt mit seinem automobilen Kulturgut gleich mal 1.000 km. Dafür hat die Organisation vollstes Verständnis.

Alles in Allem war, dank der Begeisterung der Zuschauer, der Grand Prix Caracciola eine nahezu perfekte Rallye, welches auch durch die vielen Einträge in unserem Gästebuch auf der Website zum Ausdruck kam. Es gibt noch viele gute und interessante Ideen, eine Rallye so zu gestalten, dass sie sich wohltuend von anderen unterscheidet.

Mehr Infos inkl. Film sehen Sie auf der Startseite von: www.gp-rudolf-caracciola.de