Opel baute vor 100 Jahren den ersten Motor mit vier Ventilen pro Zylinder. Die Geschichte der Vierventil-Motoren begann 1913, als Opel eine neue Generation von Rennwagen für den Großen Preis von Frankreich entwickelte. Opel baute von diesem Typ nur drei Fahrzeuge, die wegen des strengen Gewichtlimits maximal 1000 Kilogramm wiegen durften. Unter der Motorhaube sorgte ein damals fortschrittlicher Vierzylindermotor für Vortrieb. Neben einem Kurbelgehäuse aus Aluminium und einer oben liegenden Nockenwelle verfügte der 4,5 Liter große und 110 PS starke Motor über jeweils zwei Einlass- und zwei Auslassventile pro Zylinder: Der erste Opel mit vier Ventilen pro Zylinder war vor 100 Jahren geboren.
Opel entwickelte das Konzept im darauf folgenden Jahr weiter und schuf dann das hubraumstärkste Fahrzeug der Unternehmensgeschichte, den «Opel Rennwagen» oder auch «Das grüne Monster». Der Vierventiler verfügte über 12,3 Liter Hubraum und leistete für damalige Verhältnisse sagenhafte 260 PS. Damit beschleunigte er das zwei Tonnen schwere Ungetüm auf eine Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h. Werksrennfahrer Carl Jörns errang die meisten seiner Siege mit diesem Auto, vor allem bei Strandrennen auf der dänischen Insel Fanø.
In den 1920er Jahren kamen Vierventil-Motoren in der Automobilindustrie aus der Mode und es dauerte bis in die späten 1950er Jahre, bis die Motoren mit vier Ventilen pro Zylinder im Rennsport wieder auftauchten.