In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden erstmals in größerer Serie PKW bei Porsche mit verzinkten Karosserien produziert. Ziel war es, das Thema Rost für ein langes Autoleben zu besiegen. Später produzierte auch Audi voll verzinkte Karosserien. Damals kam auch die Idee auf, die Mechanik dieser nicht rostenden Autos von Zeit zu Zeit zu erneuern und somit das Autoleben, um Ressourcen zu schonen, zu verlängern. Doch dann ereilten uns die schnellen Fortschritte in der Elektronik und der Gedanke das Autoleben zu verlängern wurde wieder verworfen.
Die Autoindustrie benötigt halt fortwährenden Konsum, damit die Wirtschaft brummt. Durch diese kapitalistische Erkenntnis, wurden die Konstruktions- und Produktionsmethoden derart geändert, was schneller wechselnde „Faceliftings“ begünstigte und auch für den Kenner eine unübersehbare Modellvielfalt in Mode.
Ein interessanter Ansatz eines Langzeitautos ist der von 1981 – 1983 produzierte Sportwagen DeLorean DMC12, der in Nordirland mit kräftiger Unterstützung des Britischen Staates für die USA gebaut wurde. Eine in Italien von Giorgetto Giugiaro gezeichnete Sportwagen Karosserie, mit den allseits beliebten Flügeltüren (Gullwings), wurde mit einer nicht rostenden Edelstahl Beplankung auf einer Glasfaserwanne versehen. Ressourcen schonend musste bei DMC durch die Verwendung von GFK und Edelstahl kein Auto mit damals noch gesundheitsschädlichen Lacken gespritzt werden. Als Motor verwendete man einen Motor, der auch im Peugeot, Renault und Volvo Verwendung fand. Wie die Zeit vergeht, bereits ab 2011 werden auch diese Autos zum Oldtimer mit H-Kennzeichen.
Das exotische Auto, das wir auch aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ oder durch den Besuch in den Universal Studios her kennen, kam jedoch zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt auf den Markt. Die Konjunktur in den USA war schlecht, die Zinsen sehr hoch und die Produktion des Amerikaners DeLorean war nicht ausreichend kapitalisiert. Der im Verhältnis hohe Preis zu den damaligen Wettbewerbern für den DeLorean DMC-12 und unterschiedliche Fertigungsqualität des DMC-12 läuteten den schnellen Misserfolg ein. Vielen Interessenten war auch die Motorleistung des 2,7 l V6 mit 132 PS (PRV-Motor) für einen Sportwagen zu gering und damit die Leistung im Verhältnis zu dem 1,3 Tonnen schweren Sportwagen zu niedrig. Zusätzlich gab es in den USA von Ralph Nader eine sehr starke Kampagne gegen Autos mit Heckmotoren und den dadurch bedingten sehr gewöhnungsbedürftigen Fahreigenschaften (Heckschleuder). Bereits 1983 erfolgte der Konkurs von DMC und einige Formen zur Prägung der Karosseriebleche (Kotflügel vorne links und Kotflügel hinten rechts) wurden vernichtet, damit in Zukunft kein DMC-12 mehr gebaut werden konnte. Es wurden in dem kurzen Zeitraum ungefähr 8600 DMC-12 produziert.
Die vorhandenen Teile und Firmenrechte der DMC, Nordirland, kaufte ein Investor in den USA. Es wird geschätzt, dass weltweit ungefähr 4000 Stück DMC-12 existent sind.
Das Unternehmen DeLorean Motor Company in Humble, Texas arbeitet gebrauchte DMC-12 mit Neuteilen auf und beseitigt die größten Qualitätsmängel. So kann man aktuell einen DMC-12, quasi in neuwertigem Zustand mit Garantie für einen Preis von ca. 25000 Euro kaufen. Diese Aufarbeitung ist jedoch nur möglich, da in der damaligen Konstruktion aus der zweiten Hälfte der 70er Jahre noch keine nennenswerte Elektronikteile verbaut wurden. Der Sportwagen, mit Hilfe von Lotus entwickelt, war wie aus einem Bausatz konstruiert. Die Aufarbeitung gebrauchter DMC-12 in Texas (USA) scheint offensichtlich ein Gewinn bringendes Geschäftsmodell zu sein. Das ist aus meiner Sicht ein Musterbeispiel für den Ressourcen schonenden Umgang mit Material und den daraus entstandenen Liebhaberautos.
Ein Negativbeispiel für die Verschwendung von Ressourcen ist die millionenfache Vernichtung von Werten durch die Abwrackprämie 2009 aus Steuermitteln. Auch bei dieser unsinnigen Subvention zeigte es sich wieder, dass alles zum Wohle der Industrie getan wird. Einige Politiker sollten sich besser selbst unschädlich für den Bürger entsorgen.