Der Ford Mustang wurde in New York am 17. April 1964 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Innerhalb von zwei Jahren avancierte er für Ford zum Bestseller. In Filmen wie «Goldfinger» oder «Diamonds are Forever» und im Film mit Steve McQueen «Bullit» ist er, zumindest die erste Generation bis heute unvergessen. Der Ford Mustang wurde bereits im ersten Produktionsjahr 400.000 Mal verkauft. Bis 1966 waren bereits rund 1,3 Millionen Exemplare produziert worden.
Das Erfolgsrezept seines Erfinders Lee Iacocca war einen kraftvollen, sexy, und bezahlbare Pony Car von mild bis wild für die damals 20- bis 24 jährigen Amerikaner zu schaffen. Die Technik war robust und die Außenabmessungen europäisch. Das Auto sollte zum damalige Lebensgefühl der Generation beitragen und natürlich für Ford ein gutes Geschäft werden. Ford gelang es. Der Wagen traf den Nerv der Zeit. Er war vergleichsweise kompakt, aber auch geräumig. Damit war er sowohl für Amerikaner als auch Europäer begehrenswert. Der Preis des Basis-Mustangs, den es als Hardtop-Coupé, als Cabriolet und später als Fliessheckcoupé (Fastback) gab, war günstig. Den zahlreichen Käufern boten sich eine Vielzahl von Optionen, um den Wagen schöner, stärker, komfortabler oder sportlicher zu machen.
Carroll Shelby ergänzte mit dem GT350 noch eine rennsportlich ambitionierte Version zum bereits vielfältigen Angebot. Der Ford Mustang der Generationen zwei und drei vermochten stilistisch nicht zu überzeugen und wurden vom knackigen Urpferd zu fetten Autos ohne nennenswerten Erinnerungswert. Die folgenden Ausgaben waren in der Retrospektive auch nicht besser. Im Jahr 2014 wird inzwischen die 6. Generation als Retro-Modell zur ersten Generation erscheinen.
Das frühe Cabrio mit V8-Motor und 4,7 Liter Hubraum ist sicherlich bis heute das attraktivste Modell mit dem 289er Motor. Die anderen Versionen hatten einen Reihensechszylinder-Motor unter der langen Motorhaube. Normal waren wohl die meisten Exemplare entweder mit einem damals üblichen Drei-Gang-Automatikgeriebe oder mit der Ford-Viergang-Schaltung ausgerüstet.
Eine kleine Geschichte zur Erinnerung, was man damals für Einfälle hatte, um auf das Produkt mit allen Werbemitteln aufmerksam zu machen: Ford brachte im Jahr 1966 den Ford Mustang auf das damals höchste Gebäude der Welt, das Empire State Building auf die Plattform der 86. Etage. Dort stand er dann viele Monate und begrüßte die sehr zahlreichen Gäste. Ein Transport mit dem Helikopter war ausgeschlossen. Die Ford-Ingenieure schnitten einen nagelneuen Mustang in vier Teile und brachten die Viertel mit dem Personenlift nach oben im Empire State Building. Auf der Plattform wurde das Fahrzeug wieder zusammengesetzt. Aufgeteilt wurde das Fahrzeug in Windschutzscheibe, vorderes Ende, mittlere Karosserie und hinteres Ende. Die vorderen Sitze, die Mittelkonsole, Motor, Getriebe und Schaltknüppel wurden ebenfalls demontiert. Damit die Aktion in New York klappte, wurde es vorher in Dearborn mit den dortigen Aufzügen.geübt.
Der Bestand an Ford Mustang der ersten Generation vermehrte sich in Deutschland in den letzten Jahren wieder durch die zahlreichen Importe aus den USA. Vom Ford Mustang im erbärmlichen Zustand, Blendern, mit der Patina der Jahre und frisch aufgebaut, finden sich bei Händlern alle Arten vom Hardtop-Coupé, als Cabriolet und als Fliessheckcoupé und diversen Ausstattungen im Angebot. Der amerikanische Traum beginnt für brauchbare Exemplare bei 15.000 Euro.