Die Zahl der Oldtimer mit H-Kennzeichen in Deutschland ist auch 2013 wieder gestiegen. Zum Jahreswechsel waren 279.250 Pkw mit H-Kennzeichen gemeldet. Damit ist der Bestand im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Insgesamt gab es in Deutschland rund 314.000 historische Kraftfahrzeuge mit H-Kennzeichen – neben Pkw zählen dazu auch Motorräder, Nutzfahrzeuge, Zugmaschinen und sonstige Fahrzeuge. Quelle: Verband der Automobilindustrie.
In München sind in Deutschland die meisten Oldtimer nach Menge zugelassen. Nach Prozenten führt jedoch Bottrop die Statistik an. In Bottrop (Nordrhein Westfalen) wohnen offensichtlich besonders viele Liebhaber klassischer Automobile.
In keinem Zulassungsbezirk in Deutschland sind prozentual mehr Oldtimer zugelassen als in der Stadt im Ruhrgebiet. Je 100 zugelassene Pkw sind drei Fahrzeuge 30 Jahre und älter (3,1 %). Auch einen hohen Oldtimer-Anteil hat Mannheim auf Platz zwei (2,6 %) und Köln mit 2,3 % Anteil. Das sind statistische Auswertungen von BBE Automotive und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Es handelt sich ausschließlich um das Verhältnis der ausgegebenen H-Kennzeichen zu dem Gesamtbestand aller angemeldeten Fahrzeuge (also Motorräder, Pkw, Lkw, Sonderfahrzeuge).
Die Oldtimer-Region in Deutschland ist das Rhein-Main-Gebiet in Hessen. Im Umkreis von 100 Kilometern um Frankfurt sind überdurchschnittlich viele Autoklassiker amtlich gemeldet.
Übrigens sagt eine andere Statistik aus, dass sich die prozentual meisten Oldtimer in Hamburg befinden sollen. Quelle: Classic-Analytics.
In den neuen Bundesländern ist die Oldtimer-Dichte bis auf einige Ausnahmen von Berlin–Brandenburg hingegen gering. Die höchste absolute Zahl an Oldtimern ist in München (Bayern). Es sind exakt 12.881 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen gemeldet. Es folgen Köln mit 10.272 Oldtimern, Berlin mit 10.192 und Hamburg mit 9.796.
Keine Angst vor Umweltverschmutzung! In Deutschland sind rund 44 Millionen Fahrzeuge zugelassen und im Jahr 2013 war etwa ein Prozent älter als 30 Jahre. Das sind etwa 419.259 Fahrzeuge. Nur 61 Prozent davon tragen laut der Analyse ein H-Kennzeichen.
Die anderen fahren mit 07-Zulassung (rote Kennzeichen) lediglich zu Veranstaltungen und zu einer Werkstatt bzw. führen Probefahrten durch.
Die Aussage könnte aber auch einen anderen Rückschluss zulassen: Wenn von den über 30 Jahre alten Fahrzeugen nur 61 % ein H-Kennzeichen tragen, dann fahren die anderen mit einem normalen Kennzeichen durch die Gegend. Und hier gibt es unterschiedliche Gründe, weil das Ummelden in H-Kennzeichen nicht möglich oder sinnvoll ist, da der TÜV ein „H“ verweigert, oder einfach nur, weil die Kfz-Steuer/Versicherung mit H-Kennzeichen zu teuer ist: VW-Käfer, Isetta, Lloyd, Goggomobil, Honda S800, … Die Halter wären ja blöd, wenn ein H-Kennzeichen für diese Fahrzeuge beantragt würde. Sie müssten für das H-Kennzeichen mehr Kfz.-Steuer zahlen als gesetzlich notwendig. Wer jedoch als Halter in einer Umweltzone wohnt oder in diese fahren möchte, benötigt ein H-Kennzeichen, denn Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen dürfen in Umweltzonen fahren.
Und dann gibt es noch den Einzelfall eines Oldtimerfreundes, der sein Kennzeichen nicht abgeben will, da ihn ein H am aktuellen Euro-Kennzeichen einfach nicht gefällt. Das ist zwar sehr eigenwillig, aber das Hobby Oldtimer lebt auch vom Individualismus. Andererseits kennt der Autor auch zwei Halter, deren Buchstaben- und Ziffernfolge ist schon so lang, dass ein neuntes Zeichen auf dem Euro-Kennzeichen nicht zulässig bzw. machbar wäre.
Die exakte Aufschlüsselung nach Zulassungsbezirken finden Sie in dem Artikel Zulassungskreise in Deutschland mit höchstem Oldtimer Bestand.
Es soll aber auch andere Statistiken geben, wo die Oldtimerdichte an der Bevölkerungszahl statt an der Gesamtzahl der Fahrzeuge gemessen wird. Da wird es kompliziert, denn zwar kann auf jedes Baby oder jeden Greis und Greisin ein Fahrzeug zugelassen sein, doch das wird sehr selten vorkommen.