Wir schreiben das Jahr 1987 und es dauerte nur noch wenige Jahre und die DDR ist am Ende. Wenn man als Besucher von der damaligen Bundesrepublik in die DDR reiste, konnte man bereits an der Grenze die Unfreiheit spüren. Papiere, Fahrzeug und Inhalt wurden von den damaligen Grenzorganen der DDR genauestens untersucht und nicht geduldete Zeitschriften und Gegenstände beim Grenzübertritt einbehalten. Über die Besucher wurden von „Horch-und-Guck“ konspirativ begleitet und umfangreiche handschriftliche Akten über die besuchten Personen und Reiseziele angelegt. Bei der Fahrt ins Innere des Landes roch man verbranntes Zweitakter-Gemisch und Braunkohleabgase von Industrie und Hausbrand. Die Luftverschmutzung war damals erheblich. Wir erinnern uns, dass im Westen seit 1986 die ersten Fahrzeuge mit Katalysatoren ausgeliefert wurden.
Warum fuhr man damals in die DDR? Es gab damals drei Gründe: Verwandte, Bekannte und die Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn Ost. Noch im Jahre 1987 dampfte es im wahrsten Sinne in den letzten Zügen im Erzgebirge.
Damals galt es noch, möglichst viele Güter mit der Eisenbahn zu befördern und nicht mit dem LKW über schlechte und enge Straßen. Die Bahn hatte Vollbeschäftigung und man dachte noch nicht daran Gleise abzubauen. So hatte man mit Kenntnis der Fahrpläne und örtlichen Gegebenheiten die Möglichkeit ab und zu noch Güterzüge mit Dampflokomotiven im Plandienst zu beobachten.