Der Preisanstieg bei seltenen Oldtimern ist der Nährboden für Fälschungen. Die Rekreationen werden teilweise so gut produziert, dass auch metallurgische Prüfungen versagen. Für wertvolle Modelle, wie einen Aston Martin DB2/4 von 1955, Mercedes 300 SL oder einen Ferrari 250 GTO haben sich die Auktionspreise in den letzten zehn Jahren vervielfacht. Das fördert Betrügereien.
Ein Beispiel soll es verdeutlichen. Der BMW 328 wurde zwischen 1936 und 1940 in geringer Stückzahl produziert. Damals wurden einige Rennen mit dem Wagen gewonnen, darunter die 24 Stunden von Le Mans und die Mille Miglia in Italien. Gebaut wurden 464 Fahrzeuge und etwa 180 BMW 328 haben überlebt. Solche Fahrzeuge werden gerne von Blechkünstlern produziert, da der Aufwand vom ahnungslosen Kunden in Euro oder US-Dollar belohnt wird. Das gleiche gilt für die begehrenswerten Bugatti aus Molsheim.
Oft wurden aus einem Rennfahrzeug zwei neue aufgebaut. Denn als Original geht durch, wenn das Fahrgestell noch teilweise original ist. Manche legalen Replikate werden erst später durch dubiose Händler als Originale angeboten. Ein normaler Porsche 911 Carrera aus dem Jahre 1973 kann ohne größeren Aufwand zu einem vermeintlich wesentlich selteneren und entsprechend teuren 911 Carrera RS Rennwagen umgestaltet werden.
Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten, die das Original von einer Replika unterscheiden, wie Schweißnähte, Verschraubungen oder Schriftarten bei der Fahrzeugidentifizierungsnummer. Altes zeitgenössisches Metall wird zum Beispiel aus eingeschmolzenen Eisenbahnschienen der 20er Jahre gewonnen… Andere kreieren aus einem VW T1 Kastenwagen mit Ersatzteilen eine gesuchte Samba Bus Ausführung der 50er Jahre. Wenn man das aufgebaute Fahrzeug als Replika kennzeichnet, ist alles in Ordnung.
Der Käufer eines hochpreisigen Autoklassikers sollte beim weltweiten Oldtimer Angebot immer misstrauisch bleiben.