In den letzten Jahren wurden in einigen Regionen Deutschlands mit hoher Dichte an Oldtimern Dienstleistungszentren rund um die Themen Automobil und Motorrad eingerichtet. Diese Orte werden auch als Erlebniswelten bezeichnet und sind Orte zur Freizeitgestaltung für Klassiker-Freunde. Meist befinden sich diese Zentren in denkmalgeschützten ehemaligen Fabriken, Werkhallen oder Autohäusern. Diese wurden für den Zweck aufwendig umgebaut und saniert.
Die Oldtimer Dienstleistungszentren sind eine Kombination aus einem Oldtimer Museum mit wechselnden Exponaten, Parkhaus und Dienstleistungen rund um historische Fahrzeuge. Plattform für Handel und Vermietung, Fahrzeugbörse, Oldtimer Werkstätten und anderen zum Thema Klassiker passenden Geschäften. Es können mehr oder wenig geschützte Stellplätze angemietet werden. In einigen historischen Gebäuden werden für zahlungskräftige Kunden auch gläserne Garagen angeboten. Die Gebäude beherbergen auch Gastronomie, Räumlichkeiten für alle Arten von Events, Veranstaltungen und Ausstellungen. Für den Halter besteht während der Öffnungszeiten der Gebäudekomplexe an allen Wochentagen der Zugang zu den Fahrzeugen. In den meisten Orten wurde versucht, ein nostalgisches Ambiente zu erhalten.
Das erste Dienstleistungszentrum, genannt Meilenwerk, wurde 2003 in Berlin eröffnet und hat bis heute diverse Folgeprojekte und Investoren gefunden, die bereits vor der Eröffnung in Konkurs gingen. Der Trend zum Investieren in derartigen Zentren, nicht nur für historische Fahrzeuge, ist ungebrochen. Doch der Anteil der ausgestellten modernen Automobile wächst in einigen Zentren.
Alle mir bisher bekannten Dienstleistungszentren mit Ausnahmen von Audi, BMW, Mercedes und Volkswagen rund um Automobil und Motorrad wurden in der Karte gekennzeichnet.
In alphabetischer Reihenfolge habe ich die Objekte für eine Oldtimer Tour aufgeführt.
Auto Classics Club Berlin, Classic Remise, EilersWerke Hannover, Forum für Fahrkultur München, Klassikstadt Frankfurt, Lenkwerk Bielefeld, Motorworld Stuttgart, Oldtimerfabrik Classic Ulm, Oldtimer-Park Lippe, Ofenwerk Nürnberg, PS.Speicher Einbeck, PS Werk für automobile Kultur, Schuppen Eins Bremen.
Neu ist das Kabelwerk B64 in Nordrhein-Westfalen. Das Gebäude wurde früher Das eine Tuchfabrik, bis in die 70er Jahre ein Möbelwerk und später das Kabelwerk Faber.
Die ehemaligen Industrieanlagen wurden für unterschiedliche Zwecke gebaut, zum Beispiel Landmaschinenfabrik (Frankfurt), Rundlokschuppen (Düsseldorf), Flugzeug-Hangar (Stuttgart), Bundesbahn Ausbesserungswerk (München-Freimann), Logistikzentrum der Britischen Rheinarmee (Bielefeld), Kraftwerk Bille (Hamburg), Lager- und Umschlagplatz für Getreide (Berlin), Webmaschinenfabrik (Zürich), Kanonenfabrik (Ulm), Stahlbau Unternehmen (Hannover), Ofenwerk (Nürnberg) und Zeche Ewald (Herten).
Weitere Zentren mit klassischen Autos sind in der Planung. Das Autowerk Rüsselsheim wartet seit Jahren auf die Realisierung. Der ehemalige Fliegerhorst Erlensee bei Frankfurt am Main und dessen Gebäude sollen zu einer „Klassik-Autostadt“ umgebaut werden (Artikel in der FAZ vom 13.02.2014). BMW hat seine erste Fabrik und das Gelände in München Milbertshofen wieder erworben. Die Automuseen zielen im Prinzip auf gleichartige Besucher.