Eröffnung der Oldtimersaison in Österreich

Am vergangenen Wochenende hat die Südsteiermark-Classic als erste große Veranstaltung und seit mehr als 5 Jahren größter Veranstalter Österreichs für Fahrzeuge mit einem Baujahr vor 1950 die Oldtimer-Saison in Österreich eröffnet. Von den mehr als 200 genannten Teams haben 153 aus 8 Nationen einen der begehrten Startplätze bekommen.

Die Begeisterung war nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch bei den vielen zusehenden Oldtimer – Enthusiasten entlang der Strecke und in den Etappenzielen groß.

Seit Mittwoch Nachmittag wurden die Autos der Teams in Gamlitz technisch kontrolliert und waren schon zu diesem Zeitpunkt ein Augenschmaus für alle Interessierten.

Südsteiermark-Classic 2015
Südsteiermark-Classic 2015 © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

1. Renntag – Freitag, 24. April 2015

Als ältestes Auto nahm heuer ein Bugatti T13 Brescia, Baujahr 1922, mit Erich Hoop aus Liechtenstein die rund 320 km lange Strecke dieses Tages in Angriff. Verfolgt wurde er von automobilen Raritäten wie Bentley Speed, Lancia Lambda, Alvis, Maserati, Rileys, Mercedes Benz SSK – dem legendären Rennwagen von 1929 von Manfred von Brauchitsch, Alfa Romeos, ausgewählten Jaguars, Porsches und Aston Martins. Dass die Modelle vor 1950 schon ein wenig menschliche Zuwendung benötigen, um zeitgerecht am Start zu stehen, versteht sich von selbst. Dies erklärt auch, warum schon ab 06:00 Uhr früh wundervoll klingende Motorengeräusche in Gamlitz zu hören waren, welche dann ab 07:21 Uhr beim Start zur Südsteiermark-Classic ihre Leistung stolz mit sonorem Grollen dem Publikum präsentieren konnten.

Nach der ersten Gleichmäßigkeitsprüfung im Grubtal hatten die Teilnehmer als 1. gesperrte Strecke die Schlauch-Sonderprüfung beim Autohaus in Tillmitsch zu bewältigen.

Südsteiermark-Classic 2015
Südsteiermark-Classic 2015 © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Nach einem 2. Frühstück folgte als nächste sportliche Herausforderung des Tages das Rechberg Rennen auf gesperrter Strecke, bei welchem Fahrer, Beifahrer und vor allem Maschine ihr Können und ihre Belastbarkeit unter Beweis zu stellen hatten. Dass man mit analogen Uhren auf wenige 100stel Sekunden eine vorgegebene Sollzeit mit einem Vorkriegsmodell erreicht, ist bewundernswert und nötigt uns Respekt ab.

Die nächste Etappe nach Feldbach, einem besonders reizvollen Etappenziel mit vielen Zuschauern, hatte für die Beifahrer mit einigen Gleichmäßigkeitsprüfungen begonnen, spätestens ab der Bergrallye Lödersdorf hieß es dann allerdings wieder, die analogen Uhren exakt zu bedienen.

Nach einem herzlichen Empfang am neu gestalteten Hauptplatz von Gnas ging es zur letzten Sonderprüfung auf gesperrter Strecke auf einer kleinen gewundenen Straße in Obergnas.
Besonders emotional war der Empfang der Teams in Leibnitz, wo die ortsansässigen Oldtimer-Clubs ein Spalier gebildet hatten und mit ihrem fachkundigen Wissen interessante persönliche Erfahrungen mit den Piloten der Südsteiermark-Classic austauschen konnten.

Letztes Etappenziel des 1. Tages war Vogau, wo für die Teams bei Musik und diversen Köstlichkeiten die Anspannung von der Route durch die Süd-Oststeiermark endlich nachließ. Beim Steirerabend im Festzelt in Gamlitz klang der Tag bei Benzingeflüster aus. Die Sieger der Sonderprüfungen wurden geehrt und die Ergebnisse des ersten Tages analysiert.

Südsteiermark-Classic 2015
Südsteiermark-Classic 2015 © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

2. Renntag – Samstag, 25. April 2015

Obwohl bei so manchem das Benzingeflüster länger gedauert hatte, kamen dennoch alle Teams pünktlich zum Start, um die Samstagrunde auf den verwinkelten Straßen durch die Weinberge zu absolvieren. Das Roadbook für den Samstag verlangte vor allem von den Beifahrern hohe Konzentration, schaut doch ein Weinstock nahezu gleich aus wie ein anderer und die Abzweigungen liegen oft nur einige Meter voneinander entfernt. Einmal falsch abgebogen – die Konsequenzen können so weit gehen, dass nicht einmal Einheimische wissen, wo sie sind.

In der ersten Samstagsetappe geht es von Gamlitz über Sernau – Steinbach – die Glanzer Kellerstraße und die Klapotetzstraße zum Gut Pößnitzberg, wo die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen empfangen wurden. Über Eichberg-Trautenburg gelangten alle Teams zur ersten Sonderprüfung auf gesperrter Strecke, dem Kreuzberg Rennen bei Großklein, welche als Lichtschrankenprüfung mit ambitionierten Sollzeiten zu fahren gewesen ist.

Kleine kurvenreiche Straßen, Ausblicke wie aus einem Bildband – Fahrer und Beifahrer konnten genießend weiter in das neue Etappenziel nach Kitzeck, dem höchstgelegenen Weinbauort Europas und von dort nach St. Nikolai im Sausal fahren.

Die letzte Etappe zurück nach Gamlitz bot ausreichend Gelegenheit, auf den gesperrten Strecken des „Kitzecker Bergrennens“ und des „Ottenberg Rennens“ seine Positionierung zu verbessern oder zu verschlechtern: Kleine enge Straßen mitten durch Weinberge, enge Kurven, Steigungen und vieles mehr waren echte Herausforderungen. Nach Passierkontrollen bei bekannten Weingütern kamen die Teilnehmer kurz vor 15:00 Uhr wieder in Gamlitz an, wo sie sich im VIP-Bereich bei Start und Ziel für den krönenden Abschluss der Veranstaltung, den „Welsch Grand Prix“, vorbereiten konnten.

„Welsch Grand Prix“

Der „Welsch Grand Prix“ der Südsteiermark-Classic 2015 wurde im 30 Sekundentakt ab 17:15 Uhr in Angriff genommen. Hier fiel die Entscheidung über Sieg und Niederlage, da die Strecke durch drei Lichtschranken in drei Sequenzen unterteilt war, welche in unterschiedlichen Schnitten zu absolvieren gewesen sind.

Siegerehrung und Livemusik

Gala Abend: Elegant gekleidet fieberten die Teams, Gäste und Freunde der bevorstehenden Siegerehrung entgegen. Nach dem Sektempfang und einigen Vorspeisen wurden die Gesamtsieger prämiert:
Sieger der Vorkriegsklasse bis Baujahr 1949: 
Team #24, Georg Geyer und Rudolf Pichler auf Lancia Aprilia (Baujahr 1937).

Sieger der Nachkriegsklasse ab dem Baujahr 1950: 
Team #65, Alexander und Florian Deopito auf Volvo 122 S Rallye (1958).

Bei einem herrlichen Essen, begleitet von bekannt guten südsteirischen Weinen, dauerte der Gala Abend bei Livemusik und erzählten „Hoppalas“ bei bester Stimmung bis in die Morgenstunden.

Die Südsteiermark-Classic 2015 hat wieder einmal bewiesen, dass Genuss und Sportlichkeit kein Widerspruch sind, sondern vielmehr bei dieser Veranstaltung eine perfekte Symbiose bilden. Diese Veranstaltung ist zweifellos einer der drei bedeutendsten international besetzten Veranstaltungen Österreichs. Es ist daher schon heute eine Frage, wer im kommenden Jahr einen der begehrten Startplätze bekommen wird.

Termine 2016

die Südsteiermark-Classic 2016 findet in der Zeit von 21. – 23. April statt.

E-Mail: office@suedsteiermark-classic.com Website: www.suedsteiermark-classic.com