60 Jahre Rollermobil Isetta

Vor bereits 60 Jahren präsentierte das italienische Unternehmen ISO aus Bresso bei Mailand ein zweisitziges Rollermobil mit dem Namen Isetta. Das Unternehmen sprach mit diesem Kleinwagen die Menschen an, die vom Zweirad auf einen preiswerten Kleinwagen umsteigen wollten.

Auffällig war die nach vorne öffnende Tür und die drei Räder. ISO produzierte vor dem Einstieg in die Fahrzeugproduktion Motorroller und dreirädrige Transporter, Kühlschränke und Gefrierschränke. Daher stammt wohl auch die Idee mit der Fronttür.

Bereits ein Jahr nach der Vorstellung der BMW Isetta, einem Lizenzbau des ISO Rollermobils, endete die Produktion bei ISO.

Die Isetta wurde ab 1954 in Lizenz von diversen Unternehmen in mehreren Staaten wie Vélam in Frankreich, Iso España in Spanien, Isetta of Great Britain in Großbritannien und ROMI-Isetta in Brasilien gebaut. Am erfolgreichsten war die deutsche Isetta von BMW.

ISO - BMW Isetta Jubilaeum
ISO – BMW Isetta Jubilaeum

Mitte der 50er Jahre steht BMW am Rande der Insolvenz. Für BMW “Barockengel” mit Sechszylinder- und Achtzylinder-Motoren finden sich noch nicht genügend Käufer im Wirtschaftswunderland. BMW baute in die Lizenzfertigung den 250er Einzylinder des R25-Motorrades ein und landet damit einen großartigen Erfolg. BMW war der erfolgreichste Lizenzbau von 1955–1962 mit 161.360 Fahrzeugen. Noch heute ist die Isetta sehr beliebt. Ersatzteile aus Nachfertigungen sind reichlich vorhanden, so dass dem Bastelspaß nichts entgegen steht.

Der Hersteller nannte das zwischen Motorrad und Auto eingeordnete Fahrzeug in der Werbung „Motocoupé“. Der populäre Name ist bis heute jedoch “Knutschkugel”. Egal wo das Rollermobil steht, ist es für Alt und Jung ein Anziehungspunkt und Sympathieträger.

Von April 1955 bis März 1956 wurde die erste Version gebaut. Die Modelle Standard 250 und Standard 300 hatten eine große Panoramaheckscheibe, feststehende Seitenscheiben und zu öffnende Dreiecksfenster. Im Oktober 1956 kam die zweite Version, Export 250 und 300 auf den Markt. Sie unterschieden sich insbesondere durch eine Schiebefensterkonstruktion und eine kleinere Sicherheitsglas-Heckscheibe von der ersten Serie. Die Ausstellfenster entfielen. Beim Fahrgestell wurden jetzt auch bei beiden Modellen an der Vorderachse Teleskopstoßdämpfer eingebaut. BMW konzentrierte sich auf die Behebung von Schwachstellen und die Optimierung während der gesamten Zeit der Fertigung.

Bei Gooding in der Amelia Island 2014 Auktion wird wieder eine BMW Isetta 300 aus dem Jahr 1959 zu einem Schätzpreis von 25.600 – 40.000 Euro für den Bubble Car, wie die Spezies in den USA genannt wird, angeboten. Bei den in letzter Zeit aufgerufenen und bezahlten Preisen für eine “Knutschkugel” in gutem und betriebsbereiten Zustand ist das putzige Gefährt ein willkommenes Objekt für Restauratoren.