Concours d’Elégance Château Loucen in Tschechien

Der Concours d’Elégance Château Loucen in der Tschechischen Republik ist weit über die heimischen Grenzen bekannt. 2017, so wie in den letzten Jahren, versammelten sich im Park des Turn und Taxis Château die „crème de la crème“ bekannter Marken. Auburn, Alfa, Hispano, Bentley, Walter, Bugatti, Maserati, Tatra und Ferrari, um nur einige zu nennen.

Jeder Jahrgang dieses Concours ist einer Marke gewidmet. Im Jahr 2016 war es die fast schon vergessene, aber sehr begehrte Hersteller Wikov (Wichterle & Kovarik) aus der tschechischen Autoschmiede. Seit dem Ende der Produktion kamen in Loucen nie mehr so viele Wikovs zusammen. In diesem Jahr war der Hersteller Ferrari das Hauptthema.

Tatra 17
Tatra 17 mit 2 Liter Motor © Fotoquelle und Bildrechte: Pavel Kasik

Eine Fachjury tat sich mit der Auswertung beim Concours d’Elégance Château Loucen schwer. Fast alle mitgebrachten Autos waren etwas Besonderes. Originalität, Zustand und Ästhetik waren die Hauptkriterien für die Bestimmung des Siegers. Eine kleine Anzahl erhaltener Exemplare spielte am Rande eine Rolle bei der Auswahl.

Teilgenommen am Concours haben 65 Fahrzeuge. In acht Kategorien wurde bewertet.

Hispano Suiza
Hispano Suiza

Jury Entscheid beim Concours d’Elégance in den einzelnen Kategorien

  • Prewar: 1.Platz Hispano Suiza J12, 2. Praga Lady, 3. Peugeot Bébé
  • Postwar: 1.Platz Alfa Romeo 2600 GT, 2. Alfa Romeo 1900 C Sprint, 3. Maserati Sebring

  • Ferrari: 1.Platz 275 GTC, 2. 275 GTS Cabrio, 3. 250 Cabrio

Bei den Preisen der Sponsoren half die Jury beratend und wählte ebenfalls tolle Autos aus:

  • Preis der Tageszeitungen: Walter P IV 9/36
  • Preis Big Board: Tatra 17
  • Preis des Radios: Bugatti T57 Ventoux
  • 
Preis von TOPLAK: Bugatti T43/44
Praga Lady von 1936
Praga Lady von 1936

Zu Ehren des herausragenden Karossiers Oldrich Uhlik kam seine Tochter zum Concours im Praga Lady.

Das Publikum, wen wundert es, entschied sich spontan zur Vergabe des Publikumspreises, aber weit weg vom Fachmännischen für eine Bugatti Kopie. Das Auto stellte den in nur drei Exemplaren erhaltenen Bugatti Atlantik dar. Die Karosserie war aus Kunststoff und die Mechanik stammte vom Jaguar.

Die Oldtimerszene befindet sich im Umbruch, das Publikum bei der Veranstaltung wird jünger und die Preise für echte Oldtimer sind für normale Einkommen schier unbezahlbar. Das ist möglicherweise ein Grund warum Kopien und Replikate von Originalen derartigen Zuspruch haben.

Sollte solch ein Bugatti-Nachbau, oder der ausgestellte „fast Bentley“ Special, sowie der monumentale, im Jahr 2013 gebaute Bucciali ausgestellt werden ? Das obliegt den Organisatoren und „Up to you“…urteilen Sie selbst !

Herren Pollak und Kotatko im Gespräch
Unser Gastautor im Gespräch mit einem der besten Kenner der tschechischen Oldtimer-Szene, Bugatti-Fahrer, MUDr.Jiri Kotatko (rechts im Bild), der sich klar gegen eine Zulassung von Kopien und Repliken ausgesprochen hat.

Text: Dr.Georg W.Pollak, sc.
Fotos: Autor und Pavel Kalina