Elektromobilität – Elektroautos sind ein alter Hut

Elektroautos sind ein alter Hut, denn schon damals war die geringe Speicherkapazität der Batterien das Problem und dieser Mangel ist bis heute nicht gelöst. Gegenüber dem Verbrennungsmotor ist nur ein begrenzter Aktionsradius vorhanden. Batterien sind im Vergleich mit dem herkömmlichen Kraftstofftank groß und schwer.

Bereits vor über 100 Jahren hat es eine Vielzahl von Herstellern, vor allem in den USA, gegeben, die mehr oder minder erfolgreich Elektrofahrzeuge vertrieben haben.

Die einfache Recherche bei The Old Motor liefert bereits derartig viele Treffer, dass man den Eindruck hat, dass die Elektromobilität vor 100 Jahren eine echte Alternative zu den anfälligen, schwer zu bedienenden und damals noch geräuschvollen Fahrzeugen mit Dampfmaschinen oder Benzin-Antrieb waren.

Detroit Electric am Niederrhein
Detroit Electric am Niederrhein

Die heutigen Elektroautos mögen demgegenüber leistungsfähiger sein, doch die zentralen Probleme sind ungelöst: Hohes Gewicht und Platzverbrauch, lange “Betankungsdauer”, nachlassende Kapazität des Stromspeichers, rasch nachlassende Leistung bei Zuschaltung von Verbrauchern wie Licht, Heizung, Verbrauch teurer Rohstoffe für die Batterien, Herkunft des Stroms und Entsorgungsproblem.

Man stelle sich eine Raststätte mit einer schnell ladenden “Elektrotanksäule” vor und gleichzeitig kommen etwa 5 Fahrzeuge zum Laden der Batterien. Die Kaffeepause der wartenden Fahrer dürften etwas länger als 30 Minuten werden.

https://youtu.be/oTUYW75cTFo
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: oldtimer-veranstaltung.de

Hier ist ein unvollständiger Überblick über das Elektroautoangebot vor 100 Jahren:

In jüngerer Zeit gab es Prototypen von Elektroautos in den Chassis des BMW 02 im Jahr 1972 anlässlich der Olympiade in München, BMW E30 im Jahr 1986, einer “Elektro Ente” als private Entwicklung und viele andere Elektrofahrzeuge anderer Hersteller. Alle sind bis heute erfolglos wegen der oben geschilderten Probleme. Ist die Lobby der Ölindustrie und bekannten Autohersteller an diesem Misserfolg der Technologie interessiert?

Vielleicht würde einiges anders laufen, wenn wir heute Leute vom Kaliber eines Ferdinand Porsche, Ettore Bugatti, W.O. Bentley, Sir William Lyons (Jaguar) oder Hans Ledwinka hätten. Die haben selbst gar nicht so viel entwickelt, aber das richtige Gespür gehabt und die besten Leute angezogen. Im Gestalterischen lief das bei Pininfarina auch so.

Solche freien Geister, die erst einmal keine Grenzen kennen, fehlen uns heute. Nikola Tesla war auch so ein Visionär und ausgerechnet nach ihm sind ohne Zuschüsse noch nicht marktfähige Elektromobile Tesla S und Model X (hintere Flügeltüren!) benannt worden.

Hoffnungsvoll wäre aus meiner Sicht ein preiswerteres Elektroauto mit neuen Technologien unterhalb des BMW i3. Mal schauen, was Apple und Google bei der Industrie in Auftrag geben und verkaufen wollen … Über die geringen Reichweiten im Alltag im elektrischen BMW berichtet ein Artikel in der FAZ.

Elektroantrieb zur Technik

Die Energiedichte von Bleibatterien beträgt 25-30 WH/kg, von flüssigem Kraftstoff rund 12.000 WH/kg (WH = Wattstunde). Das bedeutet, dass in einem Kilogramm Benzin oder Diesel fast 350 mal soviel Energie wie in einem Kilogramm Bleibatterie steckt. Erst mit der Entwicklung der Natrium-/Schwefel-Batterien änderte sich dieses Verhältnis. Die Energiedichte der wartungsfreien Batterie ist 3- bis 4-mal höher als bei dem alten Blei-Akku. (Quelle: BMW Veteranen-Club Nachrichten 3/2015, Seite 65)

Doch der Traum an das Auto mit Batterieantrieb bekommt gerade wieder Auftrieb durch die massiven Umweltprobleme in China. Firmen, die zur Zeit viel Geld in den Bau von Elektroautos und die Weiterentwicklung der Batterietechnologie investieren sind: Tesla (USA), Faraday Future (USA), Thunder Power (Taiwan) und BYD (build your dreams) in China.

Die Technik eines Elektroautos und dessen Bau ist weniger komplex und benötigt keine 3-Zylinder-Motoren mit ein oder gar zwei Turboladern!