Fiat Jollys zu Gast in Essen

Im Vorfeld der Techno-Classica Essen 2015 vom 15. bis zum 19. April präsentierte der Veranstalter einige FIAT Jollys. Der Begriff Jolly wird hergeleitet aus Joker und Jolle.

Das Strandauto avancierte ab den späten 50er-Jahren zum angesagten Accessoire der Reichen und Schönen wie beispielsweise Fürstin Gracia Patricia von Monaco, Yul Brynner und Aristoteles Onassis. Weltweit gibt es heute nur noch rund hundert des italienischen Klassikers.

Die Fotos entstanden im 1964 eröffnetem Grugabad in Essen. Sichtlich wohl fühlen sich dort auch die Models Janina und Loredana zusammen mit den Standautos.

FIAT Jolly im Grugabad Essen
FIAT Jolly im Grugabad Essen © Fotoquelle und Bildrechte: MESSE ESSEN GmbH

Historie des FIAT Jolly

“Ich hab’ was, was du nicht hast” spielte möglicherweise nach der Legende die Hauptrolle bei der Geburt des Fiat 500 Jolly. Giovanni Agnelli, 1921 geborener Sprössling aus reichem italienischem Industrie-Adel, war damals schon Fiat-Vizepräsident und beauftragte die Carrozzeria Ghia, ein kleines Strandauto zu bauen.

Man wollte das Auto auf der Yacht von Hafen zu Hafen mitnehmen und an Land mit dem FIAT Jolly “stilgerecht” zur nächsten Bar, Bistro, Restaurant oder Casino fahren können. Interessant war die Idee, auf dem Schiff ein Landfahrzeug mit zuführen, das sich von der Crew ohne Mühe abladen ließ. Da seine Yacht lediglich 82 Fuß lang und Platz knapp war, fiel die Wahl auf den im Juli 1957 präsentierten Nuova 500.

FIAT Jolly im Grugabad Essen
FIAT Jolly im Grugabad Essen © Fotoquelle und Bildrechte: MESSE ESSEN GmbH

Die Carrozzeria Ghia zauberte aus dem Nuova 500 innerhalb von nur vier Monaten ein Schmuckstück. Man schnitt einfach das Dach ab, kürzte die Frontscheibe und entfernte die Türen. Einige Fahrzeuge wurden mit Scheibenwischern ausgestattet. Auch das hintere Seitenteil wurde etwas verändert. Einsätze bei Regen waren nicht geplant und so wurde auf ein richtiges Verdeck verzichtet. Das Baldachin-Dach mit den Rundum-Fransen wird an dünnen Stangen mit dem Auto verschraubt und ist Schattenspender. Die Sitzgestelle waren nicht mit Stoff bespannt, sondern mit Sisal-Geflecht. Das war einfach pflegeleicht bei nasser Badehose oder Bikini.

Schnell sprach sich Agnellis bei den Promis Ende der 50er Jahre herum und ist heute ein begehrter Oldtimer wird zu ziemlich hohen Preisen gehandelt.