Kartoffeln in der Landwirtschaft garen

Nicht nur zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Schweinefleich bei der Bevölkerung besonders beliebt. Wer seine Schweine ordentlich fütterte, konnte damals für seinen bäuerlichen Betrieb gutes Geld verdienen. Dazu war eine heute historische Apperatur zum Dämpfen notwendig.

Dämpfkolonne im Hessenpark
Dämpfkolonne im Hessenpark

Gedämpfte Kartoffeln sind ein reichhaltiges und nahrhaftes Futter für Schweine. Als Futter kamen Kartoffeln in Frage, die sich nicht als Speisekartoffeln eigneten. Das waren Kartoffeln mit grünen Stilen, die schmeckten bitter, Kartoffeln, die auf dem Feld von Mäusen oder Würmern angeknabbert waren, Kartoffeln, die bei der Ernte beschädigt wurden und natürlich zu kleine und zu unförmige Knollen.


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Durch das Dämpfen, wie im Schnellkochtopf, werden Kartoffeln, den Nährstoff schonend, gegart. Danach wurden die garen Kartoffeln in ein Silo gefüllt und zerstampft. Danach setzte eine Milchsäuregärung ein, wie auch beim Sauerkraut. Das machte die Masse für Monate im Winter haltbar.

Dämpfkolonnen wurden genossenschaftlich oder von Lohnunternehmern betrieben. Die Apparaturen kamen ins Dorf und die Bauern brachten dann ihre Kartoffeln zum Dämpfen mit Pferdefuhrwerken oder Traktoren auf Anhängern.

Die im Video gezeigte Dämpfe im Hessenpark aus dem Jahr 1957 besteht aus einer Wascheinrichtung, einem mit Holz befeuerten Wasserkessel zur Dampferzeugung und drei Dämpfbehältern. Diese sind über Schläuche mit der Dampferzeugung verbunden.